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Die "Pille danach"

ZeitZeichen

28.10.1988 - Frankreich gibt die Abtreibungspille frei

Stand: 11.03.2016, 11:15 Uhr

„Weibersterben kein Verderben. Rossverrecken – Bauernschrecken“. Diesen Herren-Spruch kennen alte Landfrauen noch. Viele „Weiber“ sind gestorben an den Folgen der Sexualität, an Geburten und unbeholfenen Versuchen, diese zu verhindern.

Von Anja und Doris Arp

Der Küchentisch und die Stricknadel hatten zahllose Opfer. Und immer noch sterben laut Weltgesundheitsorganisation jedes Jahr rund 47.000 Frauen an den Folgen illegaler Schwangerschaftsabbrüche.

Vor 35 Jahren wurde die Abtreibungspille RU 486 in Frankreich eingeführt. Das Medikament ist eine Alternative zum operativen Eingriff und gilt als schonender. Es wurde freigegeben, auf Druck vom Markt genommen, verboten und wieder eingeführt - erst 11 Jahre später auch europaweit.

RU 486 könnte noch viel hilfreicher sein, zum Beispiel in der Krebstherapie. Doch Abtreibungsgegner treten bis heute auf die Bremse.

Redaktion: Hildegard Schulte