ZeitZeichen

13.10.0054 - Ermordung von Kaiser Claudius

Stand: 13.08.2019, 15:16 Uhr

Pilze waren beliebte Mordinstrumente. Ihr Gift wirkte, ohne dass die Todesursache eindeutig feststellbar war. So starb der Römische Kaiser Claudius nach einem Pilzgericht in einer Herbstnacht, genau in der richtigen Jahreszeit fürs Sammeln dieser Gewächse.

Von Claudia Friedrich

Agrippina, seine vierte Frau, hatte in Rom eine stadtbekannte Giftmischerin beauftragt, den schönsten Pilz zu präparieren. Doch ihr Ehemann starb nicht, sondern litt unter Durchfall. Schließlich verabreichte ihm sein Leibarzt die tödliche Dosis. Er führte eine mit Gift versehene Feder in seinen Mund ein, angeblich um den Patienten zum Erbrechen zu reizen. Claudius starb, Agrippinas Plan war aufgegangen.

Ihr Sohn Nero bestieg den Thron als Nachfolger eines behinderten und damit verkannten Kaisers. Denn Claudius stotterte, hinkte, zitterte, war dem Spott von Familie und Gesellschaft ausgesetzt.

Ein widersprüchlicher Monarch, der zwar klug regierte, jedoch seine Gefühle nicht im Griff hatte. 13 Jahre blieben dem Regenten noch bis zum Pilzgericht.

Redaktion: Hildegard Schulte

Ermordung von Kaiser Claudius (am 13.10.54) WDR ZeitZeichen 13.10.2019 14:54 Min. Verfügbar bis 10.10.2099 WDR 5

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