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Die Zeitzeugenreferentin für Politische Bildung der Gedenkstätte Berlin Hohenschönhausen und ehemalige Journalistin beim Deutschen Fernsehfunk, Edda Schönherz, sitzt am Freitag (13.05.2011) in Berlin in einem Zimmer des ehemaligen Haftkrankenhauses des Staatssicherheitsdienstes der DDR in einem Operationssaal.

Erlebte Geschichten mit Edda Schönherz

Sie war das Gesicht des DDR-Fernsehens: Edda Schönherz, 1944 in Schlesien geboren, wurde landesweit bekannt, als das DDR-Fernsehen 1969 auf Farbe umstellte und Schönherz aus fast 400 Bewerberinnen auswählte.

Von Ulrich Kothe

Sie war in den 1960er Jahren mit einer Artistengruppe durch die DDR getingelt und hatte durch das Programm geführt; das überzeugte einige so sehr, dass sie sie für das Fernsehen aussuchten. Doch die schöne Ansagerin fiel bald in Ungnade: Bei einem Urlaub 1974 in Ungarn erkundigte sie sich in den Botschaften der USA und der Bundesrepublik, wie sie aus der DDR ausreisen könnte. Da die Botschaften überwacht wurden, war ihr Besuch schnell bekannt – schon bald tauchte die Stasi in Edda Schönherz’ Wohnung in Berlin auf. Wenige Monate später wurde sie verurteilt: Drei Jahre Haft wegen versuchter Republikflucht. Ende der 1970er Jahre siedelte sie mit ihren beiden Kindern in die Bundesrepublik über. Sie war im Rahmen eines Austauschprogramms frei gekauft worden.

Redaktion:
Mark vom Hofe