Nicht nur das Weltbild von Hitler bewundernden Offizieren und zahlreichen Deutsch-Chilenen war Nährboden der Pinochetdiktatur. Anders als von Historikern jahrzehntelang vermutet, brachte der als Kriegsverbrecher gesuchte ehemalige SS Standartenführer Walther Rauff vor und nach dem Putsch an zentraler Stelle seine Erfahrungen bei der Vernichtung Oppositioneller ein. Rauff war 1958 vom Bundesnachrichtendienst rekrutiert worden, um "die Ausbreitung des Kommunismus auf dem amerikanischen Subkontinent möglichst zu verhindern".
Erstmals bestätigen Zeugen aus dem chilenischen Geheimdienst seine führende Rolle bei der Organisation systematischer Folter und dem Verschwindenlassen. Andere "Alte Kameraden" halfen dem Regime bei der Beschaffung von Waffen und Giftgas. Erstmals zugängliche Dokumente zeigen, dass auch die deutsche Colonia Dignidad dabei eine weit wichtigere Rolle spielte, als bislang öffentlich wurde.
Die Recherchen wurden von der Film- und Medienstiftung NRW gefördert.
Ausstrahlung am 3. September 2023 um 13.04 Uhr
Wiederholung am 3. September 2023 um 20.04 Uhr
Von: Wilfried Huismann
Redaktion: Thomas Nachtigall
Produktion: WDR 2023