Live hören
WDR 3 - Das Kulturradio.
00.03 - 06.00 Uhr Das ARD Nachtkonzert

Opus ultimum, Schwanengesänge und letzte Lieder

"Opus ultimum" ist das letzte, oft herausragende Werk eines Komponisten vor seinem Tod. Auch die 2. Vesperstunde präsentiert "letzte Werke", so genannte Schwanengesänge − darunter Lieder von Franz Schubert und Richard Strauss.

Vesper I

Opus ultimum

17:04 - 17:45 Uhr

Orlando di Lasso, historische Zeichnung

Die 20 geistlichen Madrigale von Orlando di Lassos "Lagrime di San Pietro" spiegeln das Entsetzen und die Reue des Petrus über seinen Verrat an Jesus in der Nacht vor dessen Kreuzigung wider. Lasso komponierte den Zyklus in seinem Todesjahr 1594. Der Opernkomponist Giuseppe Verdi kehrte gegen Ende seines Lebens zu seinen Ursprüngen als Kirchenmusiker zurück. Mit seinen "Quattro pezzi Sacri", zu denen ein "Stabat mater" gehört, schuf er Werke, die zusammen mit dem Requiem sein kirchenmusikalisches Vermächtnis darstellen. Heinrich Schütz komponiert kurz vor seinem Tod eine Sammlung mit elf Motetten über Psalm 119. Einen Vers bestimmte er zugleich als Text für die eigene Begräbnisfeier.

Von Gela Birckenstaedt

Opus ultimum

WDR 3 Vesper 16.03.2024 40:56 Min. Verfügbar bis 17.03.2025 WDR 3


Die Musikstücke zur Sendung

17:04 - 17:45 Uhr
Komponist:inTitel / LängeInterpret:in
Heinrich SchützWohl denen, die ohne Wandel leben, SWV 482
Motette für 2 vierstimmige Chöre und Basso continuo
(5'05'')
Concerto Palatino
Collegium Vocale Gent
Leitung: Philippe Herreweghe
Orlando di LassoIl magnanimo Pietro
Motette zu 7 Stimmen
aus: Lagrime di San Pietro
(2'12'')
Gallicantus
Leitung: Gabriel Crouch
Orlando di LassoVeduto il miser quanto differente
Motette zu 7 Stimmen
aus: Lagrime di San Pietro
(3'06'')
Gallicantus
Leitung: Gabriel Crouch
Giuseppe VerdiStabat mater
für gemischten Chor und Orchester
aus: Quattro pezzi sacri
Donna Brown, Sopran
Orchestre Révolutionnaire et Romantique
Monteverdi Choir
Leitung: John Eliot Gardiner
Johann Sebastian BachEin selig Ende mir bescher, BWV 1080
Contrapunktus XIV aus der "Kunst der Fuge" in einer Bearbeitung von Harry van der Kamp für 8 Singstimmen und Basso seguente
(10'55'')
Gesualdo Consort
Leituing: Harry van der Kamp

Vesper II

Schwanengesänge und letzte Lieder

18:04 - 19:00

Jean-Baptiste Lully, Der Sturz des Phaeton. - Federzeichnung, laviert. Kopie nach Jean Berain (1637-1711)

Jean-Baptiste Lully, Der Sturz des Phaeton. - Federzeichnung

Die Legende, dass sterbende Schwäne einen traurigen und zugleich wunderschönen Gesang anstimmen, knüpft an die griechische Mythologie an: Phaëton, Sohn des Helios, stürzte zu Tode, als er die Kontrolle über den Sonnenwagen seines Vaters verlor. Kyknos – der Geliebte Phaëtons – stimmte angesichts des toten Freundes ein ergreifendes Klagelied an, so dass Apollon ihn aus Mitleid in einen Schwan verwandelte. Weshalb man heute vom Schwanengesang spricht, wenn es um das letzte, besonders beeindruckende Werk eines Komponisten geht − wie etwa Franz Schuberts "13 Lieder nach Gedichten von Ludwig Rellstab und Heinrich Heine" aus seinem Todesjahr 1828. In der Wagner-Oper "Lohengrin" ist es dagegen ein ganz realer Schwan, mit dessen Hilfe der Titelheld durch die Handlung "manövriert".

Von Gela Birckenstaedt

Schwanengesänge und letzte Lieder

WDR 3 Vesper 16.03.2024 55:02 Min. Verfügbar bis 17.03.2025 WDR 3


Die Musikstücke zur Sendung

18:04 - 19:00
Komponist:inWerk / LängeInterpret:in
Jacques ArcadeltIl bianco e dolce cigno
Madrigal 4 Stimmen
(2'58'')
Cappella Mediterranea
Leitung: Leonardo Garcia Alarcón
 Camille Saint-SaënsLe cygne
aus: Le Carneval des animaux
bearbeitet für Violoncello und Klavier
(3'35'')
Steven Isserlis, Trench Cello
Connie Shih, Klavier
Franz SchubertDer Atlas
Ihr Bild
Das Fischermädchen
Die Stadt
Am Meer
Der Doppelgänger
aus: 13 Lieder nach Gedichten von Rellstab und Heine, D 957
(Schwanengesang)
für Singstimme und Klavier
(17'14'')
Christoph Prégardien, Tenor
Andreas Staier, Hammerklavier
Sigfrid Karg-ElertLohengrins Ankunft
aus Richard Wagners Oper "Lohengrin"
in der Bearbeitung für Harmonium
(4'57'''')
Johannes Matthias Michel, Harmonium
Johannes BrahmsDenn es gehet, Ich wandte mich
aus: Vier ernste Gesänge, op. 121
in der Bearbeitung für Mezzosopran und Streichquartett
von Jean-Pierre Moeckli
(8'25'')
Marie-Claude Chappuis, Mezzosopran
Quatuor Sine Nomine
Richard StraussIm Abendrot
aus: Vier letzte Lieder
bearbeitet für 16-stimmigen Chor und Violine
(7'43'')
Helmut Winkel, Violine
KammerChor Saarbrücken