TÜRKEI UNZENSIERT - Offene Worte von türkischen Journalisten
Stand: 30.11.2016, 19:12 Uhr
Was passiert mit der Pressefreiheit in der Türkei? Zeitungen, Sender und Online-Portale werden geschlossen, ihre Autoren festgenommen. Renommierte türkische Journalisten und Schriftsteller erzählen auf WDR 3, was sie in ihrem eigenen Land nicht mehr sagen können.
Die Türkei erlebt politische Umwälzungen wie seit Jahrzehnten nicht, aber die Türken werden darüber fast nur noch von Medien informiert, die Präsident Erdogan und seiner AKP entsprechen. Kritische Journalisten werden faktisch mundtot gemacht - ihre Artikel werden nicht mehr gedruckt und ihre Beiträge nicht mehr gesendet. In TÜRKEI UNZENSIERT berichten Autoren, die zuhause ihre Plattformen und Kanäle verloren haben. Sie erzählen, wie ihr Alltag sich verändert, wie täglich Freiheiten beschnitten und Bürgerrechte verletzt werden. Von Woche zu Woche beschreiben sie, wie ihr Land, das einmal auf dem Weg zum Rechtsstaat war, immer weiter in Richtung Diktatur abdriftet.
Can Dündar, früher Chefredakteur von Cumhuriyet, lebt im Exil. In der Türkei wegen Spionage und Landesverrats verurteilt.
Bülent Mumay, früher Online-Chef der Hürriyet-Gruppe, auf Intervention der türkischen Regierung entlassen.
Gönül Kivilcim, erfolgreiche Schriftstellerin und Journalistin, setzt sich für inhaftierte Autoren und Journalisten ein und organisiert Mahnwachen für die Gefangenen.
Hatice Kamer, gehört zu den letzten Journalisten, die noch aus den kurdischen Gebieten – faktisch einer 'no reporting area' – berichten.
Kürşat Akyol, Journalist in Istanbul, beobachtet Menschenrechts- und Bürgerinitiativen, Veränderungen in der kommunalen Bildungspolitik und Einschnitte im türkischen Lebensalltag.
Die Sendungen stehen hier nach der Ausstrahlung befristet zum kostenlosen Download zur Verfügung. Oder einfach als Podcast abonnieren:
Ausstrahlung: 23.11., 30.11., 7.12. und 14.12. immer um 19.04 Uhr
Redaktion: Helga Schmidt / Martina Müller-Wallraf
Produktion: WDR 2016