Benjamin von Stuckrad-Barre - "Noch wach?"
Fiktion oder Enthüllung? DER Sensationsroman. Das Unsittengemälde unserer Zeit. Ein Buch als Pulverfass. Lehrstück über Moral und Macht. Schweres Geschütz aus dem Elfenbeinturm. So viel Sprengstoff birgt der neue Roman von Benjamin von Stuckrad-Barre.
Von Mona Ameziane
Das ist nur ein Mini-Ausschnitt von Schlagzeilen zu "Noch wach?", dem Buch, über das wir diese Woche sprechen in der Lesung in 1LIVE Stories. Schon bevor es in der Welt war, gab es viel Gemunkel zum Inhalt. Die Vermutung: in der Geschichte könnte Benjamin von Stuckrad-Barre über seine langjährige Freundschaft zu Mathias Döpfner schreiben, dem Chef des Axel-Springer-Verlags, und Details zum Machtmissbrauch durch Ex-BILD-Chef Julian Reichelt öffentlich machen.
Tatsächlich wird der Erzähler in „Noch wach?“ Zeuge von mehreren Metoo-Fällen in einem großen Medienhaus. Tatsächlich geht es um seinen Freund, einen mächtigen Senderchef und einen Chefredakteur, gegen den ein Compliance-Verfahren eingeleitet wird. Das alles allerdings verpackt hinter dem Wort „Roman“ und dem Hinweis, dass es sich um eine "unabhängige fiktionale Geschichte" handelt. Stellt sich die Frage: Ist das genial oder doch nur ein weiterer Teil des Problems?
Das Buch in einem Satz
Ein Schriftsteller verliert einen Freund, weil dieser schwere Vorwürfe nicht ernst nimmt, die Frauen gegen einen seiner führenden Mitarbeiter erheben.
Besonders weil
Man beim Lesen nicht verhindern kann, dass man sich auf jeder zweiten Seite fragt, ob dies oder jenes tatsächlich so passiert sein kann oder nicht.
Für Fans von
...Überraschung: Benjamin von Stuckrad-Barre.
