Das Löwentor ist einer von drei Zugängen zur Festungsstadt Valletta

Valletta, Mdina, Marsaxxlokk, das Ġgantija-Monument, die Zitadelle von Victoria und das Popeye Village

Stand: 27.08.2023, 20:15 Uhr

Valletta ist die Hauptstadt von Malta und ein beliebter Drehort. Das Popeye Village wurde nur für einen Film erbaut und beeindruckt heute als Freizeitpark. In Mdina findet man spannende Architektur und geschichtsträchtige Orte. Oberhalb von Victoria, der Hauptstadt Gozos, thront die wehrhafte Zitadelle. Malerisch ist das kleine bunte Fischerdorf Marsaxxlokk. Das Monument von Ġgantija zählt zu den ältesten frei stehenden Gebäuden weltweit.

Valletta

Valletta ist seit 1566 die Hauptstadt von Malta. Umgeben von einem Ring aus Bastionen, gilt die Festungsstadt als eine der historisch am besten gesicherten Städte der Welt. Im Norden Vallettas befindet sich Fort St. Elmo. Die Johanniter errichteten diese Verteidigungsanlage als erste Bastion zum Schutz vor den Osmanen. Ganz in der Nähe liegt Fort Ricasoli, heute ein beliebter Drehort für Historienfilme. Dort wurden Teile des Films "Gladiator" und der Serie "Game of Thrones" produziert. In Valletta selbst lohnt sich ein Besuch der St. John’s Co-Kathedrale mit ihrem prunkvollem Innenraum. Dort befindet sich auch ein bekanntes Gemälde von Caravaggio, das die Enthauptung von Johannes dem Täufer darstellt. Seit 1820 ist die Kathedrale Bischofssitz. Direkt daneben, in der Nationalbibliothek in Valletta, lagern mehr als 500.000 Exponate – unter anderem auch über die bis ins 11. Jahrhundert zurückreichende Ordensgeschichte der Ritter.

Blick in den golden ausgestatteten Innenraum einer Kathedrale

Die von außen unscheinbare St. John’s Co-Kathedrale erstrahlt golden von innen.

Mdina

Der Name der Stadt Mdina lässt sich aus dem Arabischen in "von Mauern umgebene Stadt" übersetzen. Innerhalb der Stadtmauern von Mdina leben heute nur noch rund 200 Menschen. Es gibt offiziell so gut wie keinen Autoverkehr. Über drei verschiedene Zugänge findet man den Weg in die Altstadt, darunter das Löwentor, das ebenfalls als Kulisse für die Serie "Game of Thrones" genutzt wurde. Einst wohnte in der Festungsstadt der maltesische Adel. Später machten die Johanniter-Ritter Mdina zu ihrer ersten Hauptstadt und errichteten dort dem heiligen Paulus eine Kathedrale. Dieser soll bei einem Schiffbruch in Malta gestrandet sein und die Malteser zum Christentum bekehrt haben.

Pferdekutsche vor der Fassade einer Kathedrale

Die Johanniter-Ritter machten Mdina zu ihrer ersten Hauptstadt und errichteten dem heiligen Paulus dort die St. Pauls Kathedrale.

Marsaxlokk

Marsaxlokk ist ein malerisches kleines Fischerdorf im Süden der Insel Malta. Charakteristisch für die Ortschaft sind die traditionellen maltesischen Fischerboote, bekannt als "Luzzu". Diese Boote zeichnen sich durch ihre bunten Farben, oft Rot, Blau und Gelb, sowie durch die Augen des Osiris auf ihren Bugseiten aus. Diese Augen sollen Glück bringen und böse Geister abwehren. Von den Seefahrern stammt auch der maltesische Nationalsport Gostra, der überall auf Malta ausgeübt wird. Dabei versuchen die Sportler, eine der drei Fahnen am Ende einer gut gefetteten, schräg montierten Stange herunterzuholen.
Marsaxlokk ist bei Touristen ein beliebtes Ausflugsziel. Von hier aus starten viele Ausflugsboote zu schönen Buchten und Stränden im Süden der Insel. Lohnenswert ist der Fischmarkt im Hafen, der jeden Samstag stattfindet. Neben Fisch und Gemüse werden dort auch Souvenirs und maltesische Süßigkeiten angeboten.

Daniel Aßmann und Fischer Andrew Grechauf auf einem Fischerboot im Hafen von Marsaxlokk

Daniel Aßmann und Fischer Andrew Grechauf im Hafen von Marsaxlokk.

Ġgantija

Die Anlage wurde während der Jungsteinzeit errichtet und zählt somit zu den ältesten frei stehenden Bauten der Welt. Sie befindet sich auf der maltesischen Insel Gozo und umfasst zwei nebeneinander liegende Gebäude, die durch einen gemeinsamen Vorhof verbunden sind. Die genaue Bedeutung und Nutzung des über Jahrhunderte gebauten Komplexes bleiben bis heute ein Rätsel. Lange hielt man sie für Kultstätten zur Verehrung vorchristlicher Gottheiten. Neuere Forschungen gehen allerdings davon aus, dass die Gebäude wahrscheinlich keine religiöse Funktion hatten, sondern vielmehr als Lagerräume für Nahrungsmittel und Zufluchtsort im Falle von Angriffen genutzt wurden.

Blick von oben auf antike Gebäudereste

Die Ġgantija-Anlage zählt zu den ältesten freistehenden Gebäuden der Welt.

Die Zitadelle von Victoria

Oberhalb von Gozos Hauptstadt Victoria thront die imposante Festungsanlage. Nach der enormen Zerstörung durch die Osmanen um 1551 wurde die Zitadelle von den Überlebenden wieder aufgebaut. Die Gassen im Innern wurden extra verwinkelt angelegt. Im Falle eines Angriffs konnten die Bewohner auf ihrer Flucht immer wieder hinter den Ecken verschwinden und waren dadurch für die Pfeile der Angreifer nicht so lange ein Ziel. Neue Belagerungen gab es nach dem Wiederaufbau zwar nicht mehr, trotzdem zogen sich bis 1693 alle Bewohner der Stadt zum Schlafen in die Festungsanlage zurück. Heute ist die Zitadelle überwiegend unbewohnt, in den Häusern dominieren Museen, Shops und Galerien. Das Städtchen unterhalb der Festung ist bunt und ursprünglich mit vielen netten Cafés und kleinen Läden voller regionaler Produkte.

Festungsanlage mit Kirche und hohen Mauern auf einem Felsen inmitten der Stadt Gozo

Die Zitadelle von Victoria thront auf einem Felsen nördlich des Stadtzentrums von Gozo.

Popeye Village

1979 hat der Regisseur Robert Altman für seinen Kinofilm ein ganzes Dorf bauen lassen: Etwa zwei Kilometer westlich der Stadt Mellieħa steht noch heute das Dorf "Sweethavn", bekannt aus dem Film "Popeye". Die Kulisse von Sweethavn wurde nach den Dreharbeiten nicht abgebaut, sondern für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Heute wird es als Freizeitpark betrieben und bietet den Besuchern die Möglichkeit, in die Welt von Popeye einzutauchen und die Schauplätze des Films zu erkunden.

Blick auf die Filmkulisse eines alten Dorfes in einer Felsschlucht

Das Popeye Village wurde für Dreharbeiten errichtet und wird heute als Freizeitpark genutzt.

Lesetipps für Malta

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Mein Malta – gestern und heute
p.machinery, 2019
ISBN 978-3957651792
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Agnes Imhof
Gebrauchsanleitung für Malta
‎Piper Taschenbuch, 2018
ISBN 978-3492277136
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Simon Bajada
Malta – Das Kochbuch. 65 traditionelle Rezepte
Edition Michael Fischer / EMF Verlag, 2023
ISBN 978-374591787
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Klaus Bötig, Tom Schulze
Bildatlas Malta. Küstenzauber und Ritterromantik
DuMont Reiseverlag, 4. Aufl. 2022
ISBN ‎978-3616013114
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