Eine Herausforderung im doppelten Sinne

Preview "Geheimnis Landschaftspark Duisburg Nord"

Stand: 03.02.2017, 11:48 Uhr

Nicht nur die Erbauer des Parks standen vor großen Herausforderungen. Auch das Filmteam hatte die Herausforderung, den Park in seinem ganzen Umfang dazustellen. Das gelungene Ergebnis sahen rund 300 Gäste am 31.01.2017 bei einer exklusiven Preview-Veranstaltung in der ausgebauten Gebläsehalle des Parks.

An diesem Dienstagabend strahlte er hell erleuchtet, wobei er doch sonst nur am Wochenende in bunte Lichter getaucht ist: der Landschaftspark Duisburg Nord. Er hatte etwas zu feiern. Der WDR widmete ihm mit der Regisseurin Marika Liebsch eine 45-minütige Dokumentation. Sowohl die verzaubernde Beleuchtung als auch die lange Geschichte des Parks finden darin Platz. Im Publikum saßen vor allem Angestellte des Parks, Stahlarbeiter und Bürger Duisburgs. Denn: "Der Park gehört den Menschen selbst", so der Erbauer, der 77-jährige Landschaftsarchitekt Peter Latz.

Ein Stahlkoloss und seine Geschichte

Untrennbar ist der Park mit der Geschichte des ehemaligen Hüttenwerks Duisburg-Meiderich verbunden. Die eigentliche Gebläsehalle ist heute ein Veranstaltungsort für Konzerte, und einige des ehemaligen Beschäftigten arbeiten noch heute ehrenamtlich auf dem Gelände. Zum Beispiel Alois Häusler. 38 Jahre hat er in dem Werk bei großer Hitze geschuftet, heute engagiert er sich für den Erhalt der Geschichte, denn "man muss die Vergangenheit kennen, um die Zukunft zu gestalten", so Häusler. Für den Erhalt des Stahlkolosses sind heute aber andere zuständig: das Team um Parkleiter Ralf Winkels. Er fand an diesem Abend aber auch harte Worte: "Der Film hat einen großen Fehler: Er ist zu kurz“, witzelte er mit WDR-Lokalzeit-Moderator Marc Schulte.

Bei 230 Hektar Größe und 100 Stunden Filmmaterial hätte das Filmteam um Marika Liebsch glatt einen zweiten Teil drehen können. Liebsch verbrachte in einem halben Jahr Produktionszeit viele Tage im Park, kennt ihn aber dennoch nicht wie ihre Westentasche. Trotzdem hat sie einen Lieblingsort: eine tropisch anmutende Sumpflandschaft. Ein Zufallsfund, den sie gemeinsam mit Kameramann Jörg Adams gemacht hat. Adams ist verantwortlich für die überwältigenden Panoramaaufnahmen des Parks. Er erklärte: "Das ist eine große Verantwortung. Nicht nur, weil die Drohne 30.000 EURO kostet, sondern weil ein Absturz auch Menschen gefährden kann." Zum Glück ist dank der erfahrenen Handhabung niemand zu Schaden gekommen und es sind wunderbare Bilder entstanden.

Ein gelungener Abend im Landschaftspark

Im Anschluss an den Film trafen sich Parkleiter Winkels, Architekt Latz, Marika Liebsch und die WDR-Redakteurin Christiane Mausbach mit dem Moderator Marc Schulte zur Diskussion. Als Schulte fragte, wer im Film etwas Neues gesehen habe, meldete sich ausgerechnet Peter Latz. Im Park gebe es immer etwas Neues zu entdecken, man könne gar nicht jeden Winkel kennen. Auch Ralf Winkels lobte die beeindruckende Dokumentation und den gelungenen Abend. Am liebsten hält er sich jedoch abends an anderer Stelle im Park auf: "Einmal im Jahr besteige ich gemeinsam mit meiner Frau die Aussichtsplattform auf Hochofen 5. Salopp würde man sagen 'zum Knutschen‘."

Um an diesem "Geheimnisvollen Ort" etwas zu entdecken, lohnt es sich am  3. Februar um 20:15 Uhr im WDR-Fernsehen einzuschalten. Um im Park selbst auf Erkundungstour zu gehen, wies Redakteurin Christiane Mausbach auf das Geocaching hin. Irgendwo im Park ist eine kleine Überraschung versteckt, die sich nur mit Hilfe der richtigen Koordinaten finden lässt.

Autor: Axel Timmermann