Es ist der 14. Mai 1986 im beschaulichen Lüdinghausen. Die drei Freunde Robert, Eva und Anna (Namen wurden von der Redaktion geändert) machen sich auf den Weg in den Wald. Am Ende kommen nur Robert und Eva lebend wieder aus ihm heraus.
Freunde beten den Teufel an
Die drei Jugendlichen bezeichnen sich damals als "Luzifikaner", sie beten also den Teufel an. Zunächst ist diese Verbundenheit zum Okkultismus relativ harmlos. Gemeinsam mit anderen Jugendlichen halten Robert und Eva sogenannte Schwarze Messen in Roberts Jugendzimmer ab. Dann erscheint Robert an einem Tag angeblich eine Vision von Luzifer, der ihm befiehlt "zum Vater zu kommen". Eva hat bereits seit längerer Zeit Suizidgedanken, daher beschließen Robert und Eva sich gemeinsam im Wald umzubringen.
Auf dem Weg in den Wald begegnen sie Anna, die sich dem Plan spontan anschließt. Die drei betäuben sich mit Wermut, dann setzt Robert Anna tödliche Schnittverletzungen an Hals und Armen. Anna stirbt. Eva und Robert bekommen plötzlich Angst vor dem Sterben, sie setzen ihre Tötungsabsichten nicht um, sondern fliehen.
Sekten-Beauftragter ordnet ein
Der Fall kommt vor Gericht, dort steht auch die Frage im Raum, welche Rolle der Okkultismus bei der Tat gespielt hat. MordOrte-Host Hamzi Ismail spricht darüber mit Andreas Hahn, dem Sekten-Beauftragten der Evangelischen Kirche. Am Ende lautet der Schuldspruch "Gemeinsame Tötung auf Verlangen". Robert und Eva erhalten dadurch nur eine milde Strafe. Host Hamzi Ismail lässt sich das Urteil vom Rechtsanwalt Hans Reinhardt einordnen.