Es ist der Abend des 24. Juni 2014. Leon M. und sein zwei Jahre älterer bester Freund treffen sich, um mit dem Auto durch die Gegend zu fahren. Sie halten an einer Scheune, wo es zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden kommt. Das Gericht stellt später fest, dass es bei der Auseinandersetzung wohl um Mädchen ging.
Der Streit zwischen den beiden eskaliert so sehr, dass der 19-jährige Täter den 17-jährigen Leon M. mit einer Eisenstange angreift. Er lässt ihn bewusstlos und schwer verletzt in der Scheune zurück und fährt mit seinem Auto zu einem Schnellrestaurant. Dort lässt er sich von den Kameras filmen und hofft so auf ein Alibi für seine Tat.
Er fährt anschließend zum Tatort zurück, um von dort aus die Polizei zu alarmieren. Als er feststellt, dass Leon M. noch atmet, schneidet er ihm die Kehle durch. Dann ruft er die Polizei. Diese kann nur noch den Tod des 17 Jahre alten Leon M. feststellen.
Totschlags-Prozess wird neu aufgerollt
In den anschließenden Vernehmungen verstrickt sich der Täter schnell in seinen Lügen. Er wird Ende 2014 vor dem Landgericht Paderborn zu acht Jahren und sechs Monaten verurteilt, beide Seiten legen gegen das Urteil Rechtsmittel ein. Der Bundesgerichtshof gibt der Familie recht und hebt Ende 2015 das Urteil auf. Im aufgerollten Prozess wird der Täter wegen Totschlags zu einer Haftstrafe von sieben Jahren und neun Monaten verurteilt.
Zehn Jahre nach dem Tod spricht MordOrte-Host Hamzi Ismail mit dem Vater des Opfers, Bernd M. und Staatsanwalt Kai Uwe Waschkies, der den Fall juristisch einordnet. Den ganzen Fall gibt es auch noch einmal hier zum Nachlesen.