Grün, grün und noch mehr grün ist entlang des Flusslaufes der Seseke zu finden. Mal sind es Wiesen, mal Bäume, die das Flussufer säumen. Das Wasser fließt ruhig vor sich hin. Zu hören ist ein beständiges, irgendwie beruhigendes Rauschen. Rund 30 Kilometer lang ist der Fluss, der an Bönen vorbei, durch Kamen fließt und schließlich bei Lünen in der Lippe endet.
Früher gab es diese Idylle entlang der Seseke nicht. Genauso wie die Emscher war sie mal ein Abwasserkanal. Eine "Köttelbecke", wie man im Ruhrgebiet sagt. Heute ist das renaturierte Flüsschen nicht nur schön anzusehen, sondern auch Mittelpunkt eines Radweges mit dem Namen Seseke-Weg. Auf dem sind an diesem sonnigen Tag Menschen wie Eduard Helm aus Bergkamen unterwegs. "Das ist ein sehr gut ausgebauter Fahrradweg. Ich fahre hier auch gern mit meinem Sohn", sagt er, kurz bevor er wieder auf sein Rad steigt und weiterfährt.
Bei einer Radtour auf dem Seseke-Weg entlang des Flusses gibt es viel zu sehen und zu entdecken. Einerseits die Naturkulisse, andererseits auch einige Sehenswürdigkeiten. Auf dem Weg von Bönen nach Lünen oder von Lünen nach Bönen (je nachdem wo man startet), radelt man zum Beispiel am "Ostpol des Ruhrgebiets" vorbei, einem bedeutenden Industriedenkmal.
Der Ostpol ist ein Förderturm der Zeche Königsborn in Bönen. Eine Bürgerstiftung hat daraus ein Kultur- und Veranstaltungszentrum gemacht. An anderer Stelle führt der Seseke-Weg durch eine alte Zechensiedlung oder auch an der Schachtanlage Grillo der Zeche Monopol in Kamen vorbei. Ruhrgebiet und Bergbau - das gehört nun einmal zusammen. Auch beim Fahrradfahren.
Verschiedene Baumarten und historische Orte
Der Seseke-Radweg ist etwa 25 Kilometer lang. Auf der Strecke gibt es immer wieder Aussichtspunkte und kleine Rastplätze zum Verweilen und Ausruhen. Eine weitere Besonderheit entlang des Weges: Mitten in der Natur stehen Kunstwerke. Die Werke setzen sich unter anderem mit dem Thema Wasser und der Renaturierung der Seseke auseinander.
Wer sich weniger für Kunst interessiert, findet dafür vielleicht Gefallen an den Info-Tafeln entlang der Radroute, die über Baumarten oder historische Orte informieren. Und dann ist da noch die sogenannte „Fünf-Bogen-Brücke“. Der Radweg führt unter der Brücke hindurch. Sie wurde 1846 gebaut und ist damit eine der ältesten Eisenbahnbrücken Deutschlands.
Auch für Familien geeignet
Der Seseke-Weg führt Radfahrer aber auch mal abseits der Natur - zum Beispiel mitten durch Kamen. Dort gibt es für sie auch eine Fahrrad-Reparaturstation. Eine Art Säule in knallblau, an der Schraubenschlüssel, eine Zange und eine Luftpumpe befestigt sind.
Die Wege auf der 25 Kilometer langen Fahrrad-Route sind mal asphaltiert, mal gepflastert oder aus festem Schotter. Einer der größten Pluspunkte dürfte wohl sein: Auf dem Seseke-Weg gibt es keine Steigungen. Deshalb eignet sich die Route auch gut für Familienausflüge.
Über dieses Thema haben wir auch im WDR Fernsehen berichtet am 25.09.2023: Lokalzeit aus Dortmund, 19.30 Uhr.