Die Hühner sind los: Kita bekommt tierischen Zuwachs

Mettmann | Landwirtschaft

Stand: 11.07.2024, 17:17 Uhr

Drei lange Wochen haben die Kinder der evangelischen Kindertagesstätte in Ratingen-Homberg geduldig gewartet. Nun sind die 19 Küken endlich da - und damit auch eine große Verantwortung.

Von Cindy Glasmacher

"Ist das kuschelig. So süß und weich", sagt Mirka und strahlt über das ganze Gesicht. In ihrer Hand hält die Sechsjährige ein frisch geschlüpftes Küken. Behutsam streichelt sie ihm über das Köpfchen. 21 Tage lang hat sie mit den anderen Kindern der evangelischen Kindertagesstätte in Ratingen-Homberg gespannt auf diesen Moment gewartet. Seitdem die Küken geschlüpft sind, lassen die Kinder die Kleinen nicht mehr aus den Augen.

Endlich sind die Küken geschlüpft | Bildquelle: WDR / Cindy Glasmacher

Seit einigen Jahren arbeiten zunehmend mehr Kindergärten in NRW mit einem tiergestützten Konzept. Nach Angaben der Kindergartenakademie mit Sitz in Lippstadt sind besonders Kleintiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen beliebt. Auch Hunde sind regelmäßiger Gast. Laut Akademie sind klare Regeln, eine artgerechte Haltung und ein Hygieneplan Voraussetzung für die Arbeit mit Tieren.

Abwechslung zum Kita-Alltag

Seit drei Jahren hat die Kita in Ratingen einen eigenen Hühnerstall. Jeden Tag besuchen die Kinder die Tiere, stellen Wasser und Futter bereit und säubern den Stall. Die beliebten Streicheleinheiten gehören natürlich auch zu den Aufgaben. Kitaleiterin Larissa Baums ist von dem Konzept überzeugt: "Es ist eine schöne Abwechslung zum Kita-Alltag. Die Kinder sprechen viel mit den Tieren. Dadurch lernen sie neue Wörter, die sie direkt anwenden können."

Was lernen die Kinder durch die Tiere? 00:17 Min. Verfügbar bis 11.07.2026

Baums nimmt Mirka vorsichtig das Küken aus der Hand und setzt es zurück in den kleinen Stall, der in der Kita steht. Noch dürfen die Küken nicht zu den großen Hühnern nach draußen. Bei 19 Küken ist der kleine Stall aber auch schnell dreckig und muss regelmäßig gesäubert werden. Neben Mirka helfen noch vier weitere Kinder, die kleinen Häufchen in den Mülleimer zu schmeißen.

Unter der Wärmeplatte fühlen die Küken sich wie in einem Nest | Bildquelle: WDR / Cindy Glasmacher

Danach kommen Wasser, Futter und auch eine Wärmeplatte in den Stall. "Damit die Küken nicht frieren. Eigentlich wärmt die Henne immer die Küken und jetzt soll das die Wärmeplatte machen", erklärt Charlotte. Die Fünfjährige kennt sich schon bestens mit den Küken aus. Täglich wechseln sich die Kinder ab und kümmern sich um die Neugeborenen. Für alle immer wieder ein aufregender Moment, schließlich ist im Gehege der Küken dauernd etwas los.

Vom Ei zum Küken

Die Erzieher mussten sich einiges überlegen, um die Zeit bis zum Schlüpfen zu überbrücken. Mit Büchern, Spielen und Liedern haben sich die Kinder auf ihre Aufgabe als Küken-Eltern vorbereitet. Zusätzlich organisierte Baums Plastikeier, auf denen in der Innenseite kleine Bildchen gedruckt sind. Jeden Tag haben die Kinder im Schaukasten im Flur ein Ei geöffnet und konnten durch das Bild sehen, wie das Küken in den echten Eiern gerade aussieht.

Mirka weiß genau, wie ein Küken im Ei wächst 00:32 Min. Verfügbar bis 11.07.2026

Für Mirka und Charlotte geht es zum Abschluss ihres Hühner-Dienstes noch nach draußen zum großen Hühnerstall. Auch wenn alle Hühner durcheinander laufen, die Kinder müssen versuchen, sich ruhig zu verhalten. Gar nicht so einfach. Charlotte kennt einen Trick: "Man muss sich hinsetzen, dann kommen die Hühner von alleine." Ein Bonus des eigenen Hühnerstalls sind die frischen Eier. Damit probieren Erzieher und Kinder gerne neue Rezepte aus. Sobald die kleinen Küken auch nach draußen dürfen, ist für Nachschub auf jeden Fall gesorgt.

Über das Thema haben wir am 26.04.2024 auch im WDR Fernsehen berichtet: Lokalzeit Düsseldorf, 19.30 Uhr.