Förderschüler auf der Überholspur - dank eines Foodtrucks

Rhein-Erft-Kreis | Heimatliebe

Stand: 16.09.2024, 14:41 Uhr

Von Frechen aus fährt ein besonderer Foodtruck quer durch den Rhein-Erft-Kreis. Untypisch für einen Foodtruck: Es ist nicht das angebotene Essen, was das Konzept des "Peckies" so einzigartig macht.

Wenn der Foodtruck "Peckies" am Rathaus in Erftstadt vorfährt, warten einige Stammkunden bereits auf ihr Mittagessen. Besonders das Rathauspersonal kommt gerne zum Mittagessen an den Foodtruck. Auch Bürgermeisterin Carolin Weitzel isst hier regelmäßig. "Ich habe sogar meinen Homeoffice-Tag getauscht", sagt eine Rathausmitarbeiterin, "damit ich mittwochs hier Mittagessen kann".

Hinter dem Verkaufstresen stehen vier junge Menschen. Eine von ihnen ist Luisa. Sie kann gar nicht aufhören zu lächeln. "Wenn ich rausfahre, sieht man mich einfach immer strahlen und machen", sagt sie. Um zu verstehen, was den Foodtruck sowohl für die Kunden als auch die Menschen hinter der Theke so besonders macht, braucht es einen Zeit- und einen Ortswechsel.

Förderschüler betreiben eigenen Foodtruck

Einen Tag zuvor in der Paul-Krämer-Schule, einer Förderschule mit Schwerpunkt auf geistige Förderung in Frechen: Luisa ist hier Schülerin und schneidet konzentriert die Zutaten für einen griechischen Salat. Gurken, Tomaten, Kräuter und grünen Salat. Sie ist eine von 13 Schülerinnen und Schülern, die den schuleigenen Foodtruck betreiben.

Luisa ist Teil der Gastronomie-Klasse der Schule, eine von drei berufsvorbereitenden Klassen an der Schule. Neben der Gastro-Klasse gibt es die Garten-Klasse und die Service-Klasse. Alle drei arbeiten Hand in Hand, damit Luisas griechischer Salat und die anderen Gerichte einen Tag später über den Foodtruck am Rathaus in Erftstadt erfolgreich an den Kunden kommen. Neben Salat gibt es Eintöpfe, Falafel, Crostinis und Nachspeisen.

Während die Gastro-Klasse unterstützt vom Lehrpersonal kocht, beliefert die Garten-Klasse sie mit frischen Zutaten. Die Service-Klasse verpackt die fertigen Gerichte und sorgt für Besteck und Deko. Keine 24 Stunden später ist der Foodtruck dann auf seiner festgelegten Route unterwegs.

Der Foodtruck und die drei berufsvorbereitenden Klassen sollen laut Lehrer Martin Lorek "Schlüsselqualifikationen vermitteln, wie Durchhaltevermögen, Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer und Kooperationsfähigkeit". Für die Idee hat die Schülerfirma 2023 sogar einen Preis mit 2000 Euro Preisgeld erhalten.

Über dieses Thema haben wir auch am 22.05.2024 im WDR Fernsehen berichtet: Lokalzeit aus Köln, 19.30 Uhr