Mit zwei Enten ins Freibad

Siegen-Wittgenstein | Heimatliebe

Stand: 14.09.2024, 07:44 Uhr

Das Freibad Kaan-Marienborn, mitten in der Sommersaison. Wie jeden Tag ziehen hier Schwimmer ihre Bahnen. Doch neben ihnen paddeln plötzlich auch zwei Paar Entenfüße durch das Becken. Es sind Kaan und Marie von Born. Die Geschwister wurden vor ein paar Monaten als Küken von ihrer Mutter zurückgelassen. Seitdem dürfen die Enten hier leben, sind so etwas wie die "Maskottchen" des Freibads.

"Kommt schnell! Jetzt haben sie ein bisschen Scheu, weil viele Menschen hier sind." Anne Steuhl wohnt direkt neben dem Freibad, kommt regelmäßig zum Frühschwimmen. Sie hat sich der beiden Enten angenommen. Sie lächelt. "Ich habe die richtig lieb." Doch auch das ganze Freibad-Team kümmert sich mit Herzblut um die neuen Mitbewohner. Und wenn der ganze Badespaß zwischendurch etwas zu anstrengend wird, kommen Kaan und Marie bei Bademeisterin Sabrina Schnatterbeck unter.

Der NABU schätzt die Anzahl der Stockenten in Nordrhein-Westfalen auf 21.000 bis 51.000 Brutpaare. Die Erpel verlassen ihre Familie, sobald das Nest gebaut ist und die Brutzeit beginnt. Sich um die Küken zu kümmern, bleibt Aufgabe des Weibchens. Die Kleinen verlassen das Nest schon nach einem halben Tag und können sofort schwimmen. Ihre Mutter passt in der Regel trotzdem weiter auf die Küken auf und muss für Nahrung sorgen. Nach rund zwei Monaten ist der Nachwuchs dann komplett selbstständig.

Die Enten sind Publikumsmagnet

Auch den anderen Gästen des Freibads sind die Tiere schon richtig ans Herz gewachsen, weiß Steuhl. Manche kommen sogar extra für sie hierher. "Das Erste, was sie fragen: 'Wo sind unsere Enten?'." Mittlerweile starten Kaan und Marie erste Flugversuche, sind über Nacht schon mal unterwegs. Bisher kommen sie immer noch zurück. Doch irgendwann sollen die beiden komplett in ihren ersten eigenen Teich umziehen.

Über dieses Thema haben wir auch am 16.08.2024 im WDR Fernsehen berichtet: Lokalzeit Südwestfalen, 19.30 Uhr.