Jonas und Luis heben den Rasenmäher vom Anhänger. Währenddessen nimmt Anton Eimer und Harke in die Hand. Max und Pepe schnappen sich den Besen und den Rechen. Jeder Handgriff sitzt, denn die Jungs haben eine Mission. Sie wollen heute den Garten von Dieter Neumann auf Vordermann bringen. Bevor es losgeht, gibt es erst mal eine kleine Arbeitsbesprechung. Eben wie bei den Profis.
Der Plan für heute: Den Rasen mähen, Unkraut entfernen und Rindenmulch verteilen. Die fünf Jungs zögern nicht lang, verteilen die Aufgaben untereinander und legen los. Eine gewisse Routine ist ihnen anzumerken. Seit Juni sind die Freunde mit ihrem Gartenmobil in und um Schmallenberg unterwegs. Ihr Auftrag: Gartenarbeit.
Jugendprojekt fördert die Idee
Auf die Idee, das "Gartenmobil" ins Leben zu rufen, kamen sie durch das Jugendprojekt "Mach hinne" der Stadt Schmallenberg. Der Gedanke dahinter: Jugendliche sollen mit anpacken und sich engagieren. 4.000 Euro werden jedes Jahr zur Verfügung gestellt. Jedes ausgewählte Projekt bekommt 300 Euro und darf starten. So war das auch bei den 13- und 14-Jährigen vom "Gartenmobil". Sie wussten sofort, was sie machen wollten.
"Wir arbeiten gerne im Garten und da kam uns die Idee, einen Garten-Trupp auf die Beine zu stellen", erklärt Pepe. "Von den 300 Euro haben wir uns noch ein paar zusätzliche Werkzeuge gekauft. Einiges haben wir auch von unseren Familien bekommen. Man muss ja für alles ausgerüstet sein." Neben dem richtigen Werkzeug sollte natürlich auch das Erscheinungsbild ordentlich sein. Dafür haben sich die Jungs ein Logo erstellt, T-Shirts bedruckt und Flyer erstellt.
Insgesamt 30 Aufträge haben sie in diesem Sommer bereits erfolgreich erledigt. Und es kommen immer mehr dazu. Denn, dass die Jungs in und um Schmallenberg unterwegs sind, hat sich schnell herumgesprochen. Gisela Böhle hat sie schon zum zweiten Mal engagiert. Die fünf Gartenhelfer kamen für sie wie gerufen.
"Ich bin drauf aufmerksam geworden durch meine Tochter und fand das eine super Sache, vor allem für alte Leute, die sich nicht mehr um den Garten kümmern können", erklärt sie. "Ich hatte einen Unfall. Vom einen auf den anderen Tag konnte ich nichts mehr machen. Umso dankbarer bin ich, dass es so eine Truppe gibt, die mir jetzt ein bisschen Arbeit abnehmen kann im Garten".
Manchmal gibt es Taschengeld
Einen konkreten Preis verlangen die fünf Freunde übrigens nicht für ihre Arbeit. Jeder Kunde kann selbst entscheiden, wie viel er gibt. Manche geben zu ihrer Spende auch noch ein Taschengeld für die Freunde dazu. Noch bis Oktober läuft das Projekt. Bis dahin wollen die Jungs möglichst viel Geld einnehmen und es am Ende spenden. Ob Kindergarten, Altenheim oder Sportverein. Das steht noch nicht fest. Klar ist aber: Den Jungs macht es richtig Spaß und Kunden wie Dieter Neumann gefällt es auch.
"Ich unterstütze gern die Idee, Menschen, die Hilfe benötigen, zu unterstützen und mit den Erlösen auch gemeinnützige Projekte zu fördern", sagt er. "Die sind jetzt zum zweiten Mal im Einsatz und sie werden sicherlich noch das dritte Mal kommen". Ausgerüstet sind die Jungs auf jeden Fall für viele weitere Aufträge.
Über dieses Thema haben wir am 22.08.2024 auch im WDR-Fernsehen berichtet: Lokalzeit Südwestfalen, 19.30 Uhr.