Geschichten aus dem Mittelalter

Entrüsteter Ritter

Wurde ganz schön schwer: die Ritterrüstung

Im frühen Mittelalter trug der Ritter Kettenpanzer, die aus vielen kleinen Metallringen bestanden. Bald kamen auch Kettenkapuzen dazu und Beinlinge. Die Rüstung veränderte sich mit den Waffen. Als Armbrüste und Schusswaffen eingesetzt wurden, fertigte man die Rüstungen aus Stahlplatten an. Eine solche Rüstung bestand aus über hundert Einzelteilen. Jedes Teil der Rüstung hatte einen eigenen Namen. Auch die Pferde steckten teilweise in einer Rüstung, zum Beispiel trugen sie einen Kopfschutz. Rüstungen und Waffen waren sehr teuer. Deshalb versuchte ein Ritter häufig, seinen Gegner nicht zu töten, sondern ihn gefangen zu nehmen. Für ihn und seine wertvolle Rüstung konnte er ein hohes Lösegeld erzielen.

Gefährlich und geachtet: die Ritter

Ab dem 7. und 8. Jahrhundert hatten die Franken Truppen, die aus Kämpfern zu Pferd bestanden: die Ritter. Mit der Zeit bildete sich ein besonderes Ritterwesen heraus. Es gab spezielle Regeln, wie man sich als Ritter verhalten musste und für wen man in den Kampf zog. Längst nicht jeder Adlige im Mittelalter war aber ein Ritter. Er konnte vielleicht kämpfen, hatte aber keinen Ritterschlag erhalten, oder er konnte sich das Rittersein gar nicht leisten. Ritter kämpften nicht nur gegen Feinde. Auch auf den Turnieren zeigten sie, was sie konnten. Damit wollten sie unter anderem einer edlen Frau gefallen. Im 15. Jahrhundert ging das Rittertum zu Ende. Maximilian I. von Habsburg trug den Beinamen „der letzte Ritter“. Er starb 1519.

Lange Ausbildung: der Knappe

Wer im Mittelalter ein Ritter werden wollte, musste zunächst als Knappe in die Lehre gehen. Bereits als kleiner Junge übte man bei einem Ritter: mit dem Schwert kämpfen, mit dem Bogen schießen und reiten. Außerdem lernte man, sich bei Hof richtig zu benehmen. Vor der Schlacht halfen die Knappen dem Ritter beim Anlegen der Rüstung und sie trugen seinen Helm und seinen Schild. Die etwas älteren Knappen begleiteten ihren Ritter in die Schlacht, halfen ihm in heiklen Situationen und hielten Ersatzwaffen bereit. Nach sechs oder sieben Jahren schloss die Ausbildung mit der „Schwertleite“ ab, seit dem 14. Jahrhundert sagte man „Ritterschlag“.

Stand: 22.07.2015, 12:02 Uhr

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