3 Dinge zum Weitersagen - Über Wunder der Geburt im Tierreich

Stand: 01.08.2016, 17:00 Uhr

Die Geburt eines Menschen ist ein ganz besonderer Moment. Doch deutlich spektakulärer geht es oft im Tierreich zu: Warum Kängurus gleich zweimal zur Welt kommen, wie Breitrandschildkröten sich ans Tageslicht beißen und warum einige Säugetiere Eier legen. 3 erstaunliche Dinge - über die Geburt.

Von Elke Hofmann

Ding 1 – Das Känguru kommt zwei Mal zur Welt

Ein ausgewachsenes Känguru kann eine beindruckende Erscheinung sein: Das rote Riesenkänguru etwa ist so groß und schwer wie ein erwachsener Mann. Umso erstaunlicher, dass Kängurus bei ihrer Geburt echte Winzlinge sind: gerade mal so lang wie ein Daumen, außerdem taub und blind. Sie brauchen noch viel Schutz, bis sie alleine überleben können. Das winzige Kängurubaby kriecht nach seiner Geburt aus dem Geburtskanal in den Beutel der Mutter und saugt sich dort an einer ihrer Zitzen fest. Etwa zwei bis drei Monate bleibt es dort festgesaugt. In dieser Zeit leckt die Mutter den Beutel immer wieder sauber und entfernt so auch die Hinterlassenschaften ihres Babys. Nach rund einem halben Jahr traut sich das junge Känguru zum ersten Mal aus dem Beutel heraus, kehrt aber immer wieder dorthin zurück. Erst nach etwa acht Monaten ist es schließlich zu groß dafür und verlässt endgültig seine schützende Behausung.

Ding 2 – Die Breitrandschildkröte beißt sich ans Tageslicht

Die Breitrandschildkröte ist ungefähr so lang wie ein Unterarm und damit die größte Landschildkröte Europas. Sie muss sich bei ihrer Geburt durch keinen engen Geburtskanal zwängen, sondern aus einem Ei befreien. Für die Eiablage hebt das Schildkrötenweibchen mit seinen Hinterbeinen eine Grube aus, in die es anschließend bis zu 15 weiße Eier legt. Anschließend bedeckt es sein Gelege wieder sorgfältig mit Erde. Etwas mehr als drei Monate wachsen die kleinen Schildkröten in ihren Eiern heran, bevor sie schlüpfen. Dazu schlagen sie mit ihrem sogenannten Eizahn ein Loch in die Eischale, dann atmen sie zum ersten Mal frische Luft. Jetzt beißen sie das Loch immer größer, sodass erst ihr Kopf und schließlich die Vorderbeine hindurchpassen. Bis die Jungtiere sich ganz aus dem Ei befreit haben, können mehrere Stunden oder sogar Tage vergehen. Erst, wenn die kleinen Schildkröten sich stark genug fühlen, buddeln sie sich schließlich ganz aus ihrem sandigen Nest heraus.

Ding 3 – Der Ameisenigel ist ein eierlegendes Säugetier

Auf den ersten Blick könnte man den Ameisenigel mit seinen Stacheln und seiner spitzen Schnauze glatt mit unserem heimischen Igel verwechseln. Und doch unterscheidet die beiden viel voneinander. Der Ameisenigel ist nicht nur größer als sein Namensvetter - auch seine Art, sich fortzupflanzen, ist einzigartig. Denn obwohl er zu den Säugetieren gehört, bringt er seinen Nachwuchs nicht lebend zur Welt, sondern legt genau wie Vögel und Reptilien Eier. Eine echte Besonderheit, die bei Säugetieren so nur noch beim Schnabeltier vorkommt. Nach der Paarung legt das Ameisenigelweibchen durch seine Kloake ein einziges weintraubengroßes Ei, das es in eine zuvor gewachsene Bruttasche am Bauch befördert. Nach etwa zehn Tagen schlüpft ein Junges daraus. Es wiegt nicht einmal ein halbes Gramm, bleibt zunächst in der Bruttasche und trinkt aus den Milchdrüsen der Mutter. Nach etwa sieben Wochen ist der junge Ameisenigel kräftig genug, um aus der Tasche herauszukrabbeln.

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