Musikwissenschaft - Musiziert wird woanders

Stand: 01.09.2016, 09:59 Uhr

Musikgeschichte, Instrumenten- und Notationskunde, Musikphilosophie und –psychologie und nicht zuletzt ethnologische Aspekte - die Musikwissenschaft beschäftigt sich mit Musik in ihrer ganzen Vielfalt.

Von Bastian Biet

Gegenstand der Musikwissenschaft ist die historische und theoretische Beschäftigung mit der Musik in ihrem kulturellen Kontext, gegliedert in die drei Bereiche "Historische Musikwissenschaft", "Systematische Musikwissenschaft" und "Musikethnologie".

Im Mittelpunkt stehen dabei die Entwicklung der Musik von der Antike bis zur Gegenwart mit dem Wandel der Stile und der Entstehung der einzelnen Gattungen und die Betrachtung führender Musiker und Komponisten. Daher stehen zu Beginn des Studiums vor allem Grundlagen der Harmonie und Satzlehre auf dem Stundenplan, die dann im weiteren Verlauf in der Analyse musikalischer Werke angewendet werden.

Voraussetzungen

Da der Studiengang ausschließlich an Universitäten angeboten wird, ist in der Regel die allgemeine Hochschulreife formale Zulassungsvoraussetzung, selten liegt eine Beschränkung durch einen Numerus Clausus vor. Neben einem grundsätzlichen Interesse an historischen Zusammenhängen sind musikalische Begabung, das Beherrschen eines Instruments und Kenntnisse im Notenlesen sinnvoll. An einigen Hochschule sind Kenntnisse in Englisch und einer weiteren Sprache Bedingung für die Zulassung zum Bachelorstudiengang, im Masterstudiengang kann auch das Latinum gefordert werden.

Irrtümer

Der Studiengang Musikwissenschaft vermittelt wissenschaftliche Kenntnisse und weiterführende Kompetenzen, jedoch keine Fertigkeiten an einem Instrument. Wer praktisch musizieren möchte, sollte Musik studieren.

Jobaussichten

Musikwissenschaftler werden nicht auf einen konkreten Beruf hin ausgebildet. Neben der wissenschaftlichen Tätigkeit an Universitäten arbeiten sie dort, wo Musik erklärt oder in andere Zusammenhänge gebracht wird – als Dramaturgen oder Pressemitarbeiter in Konzert- und Opernhäusern, in der Musikindustrie, in Verlagen, als Musikkritiker oder im Musikmanagement. Wie so oft gilt auch hier: Wer durch Praktika schon früh Einblicke in verschiedene Tätigkeitsfelder bekommt, ist klar im Vorteil.

Und übrigens…

"Musik ist die Kunst in Tönen zu denken."
Jules Combarieu (1859-1916), franz. Musikwissenschaftler

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