Milchstraße

Astrophysik - Wo Zukunft und Vergangenheit sich treffen

Stand: 30.06.2016, 14:17 Uhr

Neue Einblicke in die Tiefe des Universums. Das erhoffen sich Astrophysiker. Um das Weltall von der Erde aus zu erkunden, nutzen sie physikalische und mathematische Modelle. Wer Probleme mit abstraktem Denken hat, ist in dem Fach falsch.

Von Bastian Biet

Bevor man sich in den Tiefen der Astrophysik verlieren kann, sollte man ein Bachelorstudium in Physik durchlaufen. Das dauert in der Regel drei Jahre. Astrophysik wird in Deutschland derzeit ausschließlich in Form eines Masterstudiums angeboten und nicht als eigenständiger Bachelorstudiengang. Die meisten Unis akzeptieren auch einen Bachelor-Abschluss in einem anderen naturwissenschaftlichen Fach als Physik, solange der Physikneuling ein solides mathematisch-physikalisches Wissen und Grundkenntnisse in der Astrophysik mitbringt.

Mehr als Teleskop-Arbeit

Theoretische Physik, Experimentalphysik und sehr viel Mathematik machen das Studium aus. In den Himmel guckt man eher selten. Stattdessen lernen die Studierenden, wie man mit enormen Datenmassen umgeht, und schaffen sich abends nach der Uni das Wissen drauf, das morgens in der Vorlesung vermittelt wurde. Außerdem müssen die Studierenden mehrere Praktika absolvieren, um so grundlegende Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens tatsächlich auszuprobieren. Da das Studium an den meisten Unis international ausgerichtet ist, sind gute Englischkenntnisse obligatorisch.

Das Beste kommt zum Schluss

Hat man den Bachelor in der Tasche, fängt die Plackerei erst an. Im zweijährigen Master-Studiengang werden die Kerngebiete der Astrophysik behandelt und eine Vielzahl spezieller astrophysikalischer Themen. Was ist "Dunkle Energie" und wie entwickeln sich Galaxien? Astrophysiker versuchen Antworten zu finden, die unser Verständnis von der Welt und unserer Existenz erweitern. Letztlich geht’s in der Astrophysik um nicht weniger, als um die größten Fragen der Menschheit. Insofern ist es erstaunlich, dass es den Studiengang aktuell nur an vier Unis in Deutschland (Bonn, Bochum, Potsdam, München) gibt.

Vielfalt im Job

Da das Studium breit gefächert ist, finden Absolventen danach in der Regel schnell einen Job. Astrophysiker können sowohl in ihrem Kerngebiet, als auch in anderen Bereichen arbeiten. Versicherungen suchen genauso Astrophysiker wie das Max-Planck-Institut oder das Leibniz-Institut. Wer an der Hochschule bleiben will, hat durch die Bandbreite an unerforschten Themen gute Chancen, dort tätig werden zu können.

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