Besucher der Externsteine im Teutoburger Wald.

Service Ausflug

Mystische Orte in NRW

Nicht nur die berühmten Externsteine im Teutoburger Wald beflügeln die Fantasie der Besucher. Auch um andere NRW-Orte ranken sich Mythen und Legenden. WDR 5-Reiseexpertin Antje Zimmermann verrät, wo sagenhafte Geschichten und leichte Schauer warten.

Bruchhauser Steine in Olsberg

Vier mächtige vulkanische Felsen ragen bei Olsberg wie die Türme einer Burg in die Höhe. Bereits vor über 2.500 Jahren nutzten frühe Siedler die natürlichen Begebenheiten und errichteten an der Stelle eine Wallburg. Damals dienten die Bruchhauser Steine auch als Kultstätte. Heute wabern Nebel um die Felsen, auf denen weit sichtbar ein Kreuz steht.

Kreuz auf den Bruchhauser Steinen.

Nationales Naturmomument

Wie die Externsteine sind auch die Bruchhauser Steine ein Boden- und Kulturdenkmal, 2017 wurden sie zudem als erster Ort in NRW zum "Nationalen Naturmonument" erklärt. Waldweiche Themenpfade führen durch das Gebiet, und auf einem der Felsen sind Klettertouren erlaubt. Wer trittsicher und ein wenig wagemutig ist, wird mit einer fantastischen Fernsicht bis in den Teutoburger Wald belohnt. Von November bis März ist das Naturmonument immer am Wochenende von 10 bis 15 Uhr zugänglich. Es gibt vor Ort auch ein Besucherzentrum.

Besucher an den Bruchhauser Steinen im Rothaargebirge.

Die keltische Kultstätte in Züschen

Züschen ist ein Stadtteil von Winterberg und einer von 42 sogenannten "Seelenorten" im Sauerland. Als Seelenorte werden natürliche Plätze und von Menschen errichtete Stätten bezeichnet, die für die Einheimischen eine besondere Bedeutung haben. Die keltische Kultstätte in Züschen ist ein solcher Ort und zudem noch ein Geheimtipp.

Ursprung der Nuhne

Der Kultplatz befindet sich am Zusammenfluss von Sonneborn und Ahre. Die beiden Flüsse fließen durch Züschen und vereinen sich hier zur Nuhne. Genau an der Stelle, wo die beiden Flüsse aufeinandertreffen, steht ein Brunnen aus Bronze, ein Kunstwerk, das drei verschlungene Frauenkörper zeigt. Sie sind teils aufgerichtet, teils liegend. Wallende Haare umhüllen ihre nackten, glänzenden Leiber und anstelle von Füßen haben sie Flossen. Doch es handelt sich keineswegs um Nixen, sondern um keltische Schicksalsgöttinnen, sogenannte Nornen. Schon zu germanischer Zeit war der Ursprung der Nuhne eine Kultstätte – davon künden große Ringbücher, die neben dem Brunnen stehen. Sie erzählen aus der Zeit, als die Germanen im Sauerland lebten.

Germanische Kultstätte in Züschen.

Lemgo, das "Hexennest"

Nach dem 30-jährigen Krieg führten Armut und Aberglauben vielerorts zu Hexenverfolgungen. Allerdings brachten es nur wenige Orte zu so trauriger Berühmtheit wie Lemgo. Urkunden zufolge wurden in der Stadt über 200 Menschen, vorrangig Frauen, aber auch Männer, der Zauberei "überführt" und grausam hingerichtet. Die furchtbare Geschichte der Stadt steht im krassen Gegensatz zu ihrer architektonischen Schönheit. Im 16. und 17. Jahrhunderts herrschte in Europa der Renaissance-Stil vor, und im Weserraum hat er so viele opulente Bauten hervorgebracht, dass es dafür eine eigene Bezeichnung gibt: "Weserrenaissance".

Fassade des Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo.

Das Hexenbürgermeisterhaus von Lemgo

Hermann Cothmann war zur Zeit der Hexenverfolgung Bürgermeister von Lemgo und zeichnete sich durch besondere Grausamkeit aus. Unerbittlich verfolgte er seine Mitmenschen, während er in einem der schönsten Kaufmannshäuser der Stadt residierte. Heute steht das Haus unter Denkmalschutz und fungiert als Museum. Eine Dauerausstellung erinnert an die Zeit der Hexenverfolgung in Lemgo.

Service Ausflug – Mystische Orte in NRW

WDR 5 Neugier genügt - Freifläche 03.11.2023 06:20 Min. Verfügbar bis 02.11.2024 WDR 5


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