1LIVE-Moderator Philipp Isterewicz hat den Radioplayer ausprobiert.

Radioplayer Deutschland

Gemeinsames Portal für öffentlich-rechtliche und private Sender

Stand: 17.06.2015, 13:12 Uhr

Die Radio-Programme des WDR sind seit dem 16. Juni 2015 über neue Verbreitungswege empfangbar. Alle Live-Streams können zentral auf der Internetseite radioplayer.de abgerufen werden – zuhause am PC oder unterwegs per App. Der Vorteil für Hörerinnen und Hörer: Neben den WDR-Programmen können sie über den Radioplayer mehr als 300 öffentlich-rechtliche und private Sender streamen.

Von Laura Nagel

Die Einzelheiten der Kooperation hatte für ARD und Deutschlandradio federführend der WDR mit der Radioplayer Deutschland GmbH verhandelt.

radioplayer.de ist eine übersichtliche und für Hörer einfach zu bedienende Suchmaschine für Hörfunkprogramme- auf dem PC und als kostenlose App für Smartphone und Tablets, auch auf Apple- und Android-Smartwatches. Der deutsche Radioplayer ist ebenso bei Apples "CarPlay" und "Android Auto" vertreten, Entertainment-Systeme, die zunehmend von großen Automobil-Firmen in ihre Fahrzeuge eingebaut werden.

Entwickelt wurde der Player übrigens von der BBC, um in der digitalen Welt das Genre Radio zu stärken. Der Radioplayer soll noch in weiteren europäischen Länder lizenziert werden.

WDR-Hörfunkdirektorin Valerie Weber: "Es ist das erste gemeinsame Internetportal, bei dem sich Öffentlich-Rechtliche und Private friedlich nebeneinander präsentieren und das zum ersten Mal, ohne dass wir von einem fremden Betreiber vermarktet werden mit Online Bannern oder Preroll-Werbung. Noch interessanter wird dieser Aggregator allerdings dann, wenn der WDR hier auch noch seine qualitativ hochwertigen Inhalte on demand auch als Podcast zur Verfügung stellen wird. Das könnte das ARD-Angebot im Player selbst vom meist linearen Angebot der Privaten unterscheiden und den Radioplayer wiederum von allen anderen Playern im Internet."

Die ARD wird ihre Radioprogramme erst einmal für ein Jahr in den Radioplayer einspeisen. In dieser Zeit wird das Angebot nach und nach erweitert und von jeder Landesrundfunkanstalt individuell gestaltet.

Für die digitale Ausstrahlung ihrer Radioprogramme verfolgen ARD und Deutschlandradio eine sogenannte Hybridstrategie. Sie sieht vor, die Programme sowohl über digitale Terrestrik (DAB+) per Antenne als auch über Internetstreaming empfangbar zu machen. Insbesondere für den mobilen Empfang in der Fläche sowie im Auto gewährleistet DAB+ einen rauschfreien und hochwertigen Klang, ohne zusätzliche nutzungsabhängige Kosten. Diese hybride Digitalradiostrategie hatten die Intendantinnen und Intendanten der ARD im Frühjahr 2010 verabschiedet und im Herbst 2014 bekräftigt.