Alzheimer mit 40

Wissenschaftsjournalismus

Medienpreis für zwei WDR-Produktionen

Stand: 25.11.2014, 13:26 Uhr

Zwei WDR-Produktionen sind mit dem Medienpreis für Wissenschaftsjournalismus 2014 der deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in Verbindung mit der Stiftung für Seelische Gesundheit ausgezeichnet worden.

Von Laura Nagel

Die ARD-Dokumentation "Leben, Lieben, Vergessen...Alzheimer mit 40" (Redaktion: Ulrike Schweitzer) erhält die Auszeichnung in der Kategorie TV. Als Yvonne Herber immer häufiger ihr Handy verlegt und Passwörter vergisst, ist sie selbst nicht allzu beunruhigt. Doch ihre Arbeitskollegen wenden sich besorgt an ihren Mann: Yvonne sei zunehmend verwirrt, man müsse etwas unternehmen. Die Untersuchung in der Uniklinik Frankfurt ergibt schließlich die unfassbare Diagnose: Alzheimer im Frühstadium – mit gerade mal 42 Jahren.

Autor Thomas Liesen hat Yvonne Herber und ihre Familie drei Jahre lang bei ihrem verzweifelten Kampf gegen das Vergessen begleitet. Der Film ist ein ungewöhnlich intensives Portrait einer Familie, die den Kampf antritt gegen eine der gefürchtetsten Krankheiten – und gegen das Entgleiten und Verblassen der Ehefrau und Mutter. Ein berührender Blick in ein Leben, mit Jahren der Sorge und der Hoffnung, der Trauer, aber auch der unerwarteten, kleinen Glücksmomente. Der Film "Leben lieben vergessen...Alzheimer mit 40“ wurde im Mai 2014 bereits mit dem renommierten Bayerischen Fernsehpreis "Blauer Panther" ausgezeichnet.
Erstsendedatum: 6.11.2013, 23:30 - 00:30 h, ARD, Das Erste.

Hirnstimulation gegen Depression

In der Kategorie Hörfunk erhält Jochen Paulus den DGPPN-Medienpreis für sein 15-minütiges Radiofeature "Hirnstimulation gegen Depression: Strom vertreibt Schwermut" (Regie: Ariane Kessissoglou, Redaktion: Ruth Schulz). Manchen Patienten mit schweren Depressionen ist mit konventionellen Therapien nicht dauerhaft zu helfen. Daher erproben Forscher der Universität Bonn eine neue Methode: Zusammen mit Neurochirurgen implantieren sie Elektroden, die bis tief ins Gehirn reichen. Dort stimulieren sie eine Region, die dabei hilft, Freude zu empfinden. Die ersten Erfolge sind, wie Paulus in dem laut Jury dramaturgisch spannend umgesetzten Hörfunkfeature dokumentiert, vielversprechend. Der Beitrag wurde auf WDR 5 gesendet (18.06.2014).

Mit acht Preisen würdigt die DGPPN 2014 innovative Arbeiten und Projekte auf dem Gebiet der Psychiatrie und Psychotherapie. Im Mittelpunkt steht die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern mit herausragenden Leistungen in der Forschung oder Versorgung. Die DGPPN-Preise sind mit 15.000 Euro dotiert.