Wahlkampf mit Gefühl und rauen Ecken

Stand: 13.04.2017, 17:32 Uhr

WDR 5 hat vor der Landtagswahl eine Polit-WG ins Leben gerufen. Max von Malotki analysiert mit zwei Kollegen die Lage im Land – persönlich, kritisch und humorvoll. In insgesamt fünf Folgen richtet sich die "WDR 5 Polit-WG" vor allem an junge politikinteressierte Hörerinnen und Hörer. Freitags ab 18 Uhr stehen sie als Podcast bereit, jeweils samstags ab 9.05 Uhr sendet WDR 5 die neue Folge. Wir sprachen mit Max von Malotki.

Die WDR 5 Polit-WG möchte sich vor allem an eine junge Zuhörerschaft wenden. Um sich den Nutzungsgewohnheiten dieser Zielgruppe anzupassen, werden die Folgen vorab als Podcast veröffentlicht. Wie sieht es inhaltlich aus?

Max von Malotki: Wenn wir auf die Landtagswahl gucken, geht es nicht um Themen, die für junge Menschen interessant sein könnten. Es geht um Grundsätzliches, das sie in ihrem Leben ganz konkret betrifft.

Der Punkt "Bildung" zum Beispiel, die Debatte um das Abitur in NRW springt da als erstes ins Auge, klar. Aber auch bei unserem Schwerpunkt "Verkehr", den wir setzen werden: Wenn wir von mehr als 60 Prozent Pendlern in Deutschland reden. Was glauben Sie, wer muss für seine Ausbildung oder seine ersten Jobs besonders mobil sein? Gerade die jüngeren Menschen. Und wir nehmen uns so einen Klassiker wie "Personal" vor, weil wir gesehen haben, wie spannend die junge Generation aktuell Martin Schulz findet, der als Typ rüberkommt.

Deswegen fragen wir uns: Was für Typen stehen in NRW zur Wahl. Ist da überhaupt was greifbar, jenseits des Wahlprogramms. Das alles verbunden mit Fakten zum Wahlkampf, mit einem seriösen Überblick, der aber eben nicht so langweilig sein muss wie eine Excel-Tabelle. Wir sprechen miteinander darüber, wie wir uns auch in der Redaktion unterhalten. Dieses Gefühl wollen wir in die Polit-WG bringen.

Inwiefern ist es wichtig, junge Leute an die NRW-Wahl 2017 heranzuführen?

von Malotki: Die junge Generation muss mitentscheiden, wohin sich Nordrhein-Westfalen in Zukunft bewegt. Politiker sind interessiert daran zu erfahren, was die Menschen wollen, die sie bei ihrem Job im Landtag vertreten müssen. Aber sie sind sie auch nur Menschen. Natürlich kümmern sie sich um die Themen, die ihnen häufiger begegnen, die oft an sie herangetragen werden. Sie arbeiten auch daran, sich in andere Bereiche einzufühlen, sich ein Bild zu machen. Aber sagen wir es so, es hilft nicht unbedingt, wenn sich die jüngeren abwenden und enttäuscht darauf warten, als Thema entdeckt zu werden. Wir wollen, dass sich der Nachwuchs in NRW zum Thema macht. Und das geht nur, wenn er politikinteressiert und vielleicht sogar ein bisschen politikbegeistert ist.

Wie finden Sie das Format persönlich?

von Malotki: Ich bin befangen. Erwarten Sie jetzt keine neutrale Bewertung. Ich freue mich wirklich sehr, dass WDR 5-Chef Florian Quecke, ohne mit der Wimper zu zucken, gesagt hat: Wir bringen die Polit-WG nicht nur ins Internet, sondern senden sie auch morgens um 9 Uhr in der Prime-Time. Meine Abteilungsleiterin von Politik und Zeitgeschehen, Sabine Henkel, hat das Projekt überhaupt erst möglich gemacht. Der schulden wir viel für ihren Support. Sabine war so sehr von der Idee begeistert, das hat auch die Begeisterung von mir und meinem Redakteur Patrick Fina nochmal verstärkt. Wir haben das gemeinsam gestemmt. Und vor allem, und das würde ich allen mitgeben wollen: Wir haben die Polit-WG in sehr kurzer Zeit umgesetzt, ohne große Hürden. Wir haben das einfach mal gemacht. Auch, wenn es an den Ecken dann ein bisschen rauer ist.