Medienpreis "Prävention in der Schwangerschaft" für "Marie will alles"

Stand: 06.12.2023, 14:14 Uhr

Die vierteilige WDR-Doku-Serie "Marie will alles – Durchstarten mit Down-Syndrom" (Redaktion: Jessica Briegmann) hat am Samstag in Berlin den Medienpreis "Prävention in der Schwangerschaft" 2023 von der Stiftung für das behinderte Kind verliehen bekommen. Seit mittlerweile fast 15 Jahren begleiten die Autoren Christoph Goldbeck und Ilka aus der Mark die Protagonistin Marie aus Leichlingen und ihre Familie mit der Kamera.

Marie hat das Down-Syndrom, wurde als Baby zur Adoption freigegeben und lebt seit ihrem ersten Lebensjahr bei Martina, Helmut und Schwester Lily in Leichlingen. Ihr größter Wunsch: Sie möchte so leben wie alle anderen – mit einer Liebesbeziehung, eigener Wohnung, einem Job außerhalb einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen und irgendwann vielleicht mit einem Baby. Wünsche, die mit Down-Syndrom nicht einfach umzusetzen sind. Zwei Fäden ziehen sich durch die Geschichte: ihre Beschäftigung mit der eigenen geistigen Behinderung und der Wille, trotz dieser Behinderung etwas zu erreichen, es der Welt zu zeigen.

Mit großer Offenheit gewähren alle Familienmitglieder Einblicke in ihr gemeinsames Leben, berichten über Rückschläge und Erfolge, über ihre Emotionen und Pläne. Die Zuschauerinnen und Zuschauer kommen Marie und ihre Familie sehr nah und erhalten einen seltenen Einblick in das Leben eines Menschen mit Down-Syndrom in Deutschland. Vieles ist anders und schwieriger als bei „normalen“ Familien, aber vieles ist auch genau gleich. Marie fasziniert durch ihre nachdenkliche Art, mit der sie ihre Situation analysiert, durch ihren starken Willen und ihre Durchsetzungskraft.

Die Filmemacher freuen sich über den Preis und vor allem darüber, dass Marie so viele Menschen begeistert. Christoph Goldbeck: „Maries Geschichte macht Mut und solche Geschichten braucht unsere jetzige Zeit, denke ich, ganz besonders.“ Ilka aus der Mark: „Marie als 10-Jährige getroffen, sie über die Pubertät bis heute begleitet zu haben und zu sehen, wie sie um ihr Glück kämpft, macht selber glücklich.“