Helau und Alaaf – alle waren willkommen
Stand: 10.03.2016, 17:28 Uhr
Am Sonntag zog der Düsseldorfer Rosenmontagszug endlich mit über einem Monat Verspätung durch die Landeshauptstadt. Ab 10.30 Uhr war der WDR live dabei mit den Moderatoren Thorsten Schorn und Barbara Oxenfort sowie Simon Beeck, der als Reporter in der ganzen Stadt unterwegs war. Wir sprachen mit Schorn und Beeck vorab über das karnevalistische Großereignis am Rhein und was die Zuschauer im WDR alles erwartet.
Wie schwierig ist es denn nach über einem Monat wieder in Karnevalsstimmung zu kommen?
Schorn: Überhaupt nicht. Es heißt ja so schön: "Ich zähl’ bis drei, dann ist hier Karneval." Der Rheinländer kann ja auch am 11.11. von jetzt auf gleich von Null auf Hundert drehen. Pappnase auf und los!
Beeck: Ich bin da sehr zuversichtlich, dass das ein wunderschöner Karnevalstag wird. Düsseldorf hat ja schon einmal bewiesen, dass es funktionieren kann. 1990 hat man im Mai gefeiert. Der Rheinländer trägt dieses Karnevalsding immer in sich.
Schorn: Und hey, 2022 werden wir eine Fußball-WM im Dezember feiern, wahrscheinlich mit Glühwein in der Hand. Verglichen damit ist doch Rosenmontag an einem Sonntag im März mal echt kein Problem, oder?
Wie außergewöhnlich wird denn der Düsseldorfer "Ersatz-Zoch" für die Zuschauer?
Beeck: Jacques Tilly, der Düsseldorfer Karikaturist und Wagenbaukünstler, hat eigens neue Wagen für Sonntag gebaut. Deswegen ist das auch keine Wiederholung, sondern ein topaktueller Karnevalsumzug.
Schorn: Das ist kein Ersatzzug. Der eigentliche Zug ist ja nicht kaputt, sondern es gibt halt einen neuen Termin. Für Tausende, die bei diesem Zug mitgehen und mitfahren und für Hunderttausende am Straßenrand ist das ein so herrlicher Tag, der ihnen nicht einfach von einem schlechtgelaunten Sturmtief genommen werden darf. Singen wir eben: "Denn nur zweimal im Jahr ist Karneval…"
Beeck: Zu dem sich ja auch drei Schiffe aus Köln voll mit Jecken auf den Weg machen wollen. Das darf man ja auch nicht vergessen. Der Kölner sagt sich ja, ach komm, wenn ich das Kostüm nochmal anziehen kann, fahre ich in der Not auch nach Düsseldorf.
Schorn: Eine Freundin von mir hat vor einer Kneipe an der Ratinger Straße in Düsseldorf ein Schild gesehen: "Nächsten Sonntag: Rosenmontag in Düsseldorf - Helau und Alaaf! Es sind alle willkommen!" Das finde ich toll. Vermutlich werden bei einem Düsseldorfer Zug noch nie so viele Kölner dabei gewesen sein.
Wie werdet ihr berichten?
Beeck: Die Düsseldorfer dürfen sich freuen, weil sie dieses Jahr noch mehr Karneval im TV bekommen. An Rosenmontag hätten sie den Zug verteilt im WDR und im Ersten gesehen. Jetzt gibt es den Zug komplett im WDR Fernsehen – und sogar noch 90 Minuten vorne weg: Einstimmung auf den "Zoch". Ich werde zu diversen Düsseldorfer Locations fahren, um von den Aufbauarbeiten, der Aufstellung des Zuges und natürlich der überall steigenden Stimmung zu berichten.
Schorn: Jürgen Becker und ich präsentieren ab 10.30 Uhr erstmal das Schönste und Beste des Düsseldorfer Straßenkarnevals der letzten Jahrzehnte. Sogar ein paar verstaubte Schwarz-Weiß-Schätzchen haben wir dafür gefunden. Karsten Schwanke kommt auch im gläsernen Studio auf dem Rathausplatz vorbei und zeigt auf der Wetterkarte, wie weit weg der nächste Sturm ist und dass der Zug dieses Mal tatsächlich gehen kann. Um kurz vor zwölf starten wir den Countdown zum Zug. Für die Kommentierung ist dann Barbara Oxenfort an meiner Seite. Als Gastronomin und frühere Venezia ist sie ja sowas wie das Wikipedia des Düsseldorfer Karnevals. Insgesamt senden wir vier Stunden aus Düsseldorf, das ist eine WDR-Primetime-Produktion. Klar, der Rosenmontagszug ist ja auch die Samstagabendshow des Karnevals.
