Es verging fast ein Jahrzehnt seit dem Intendantenbeschluss von 1954, bis der erste Leiter des Bonner ARD-Studios, Ernst Weisenfeld, bis dahin Korrespondent des WDR-Hörfunks in Paris, seine Arbeit aufnehmen konnte:
"Die Tätigkeit des ersten ARD-Korrespondenten in Bonn begann im Februar 1962 mit der Bürosuche. Denn was der WDR für mich vorgesehen hatte, lag weit hinter den Bahnschranken, die meist geschlossen sind. Dem entsprach die Unklarheit des Auftrags: Ich war auch ein vorgeschobener Posten der Münchener Programmkoordination, führte die 'Feature-Liste' und sollte den ARD-Chefredakteuren dafür politische Anregungen geben - auf die niemand wartete. Als Korrespondent sollte ich 'von Fall zu Fall' nach der 'Tagesschau' Bundestagsdebatten zusammenfassen, aktuelle Themen dokumentieren, über Besuche berichten, die der Bundeskanzler machte oder empfing. Dafür hatte ich keine eigene Technik, sondern fuhr zur WDR-Technik nach Köln."