Unsicherheit im Daimler-Werk

Daimler verlagert Teile der Produktion

Stand: 21.10.2014, 19:45 Uhr

Der Daimler-Konzern will auch die nächste Generation des Sprinters in seinem Düsseldorfer Werk bauen. Das hat das Unternehmen am Dienstag (21.10.2014) bekannt gegeben. Damit ist allerdings keine Garantie für alle 1.800 Arbeitsplätze im Werk verbunden.

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"An unseren Standorten Düsseldorf und Ludwigsfelde verfügen wir über eine hochqualifizierte Belegschaft", so Volker Mornhinweg, Leiter der Sparte Mercedes-Benz Vans, am Dienstag (21.10.2014) in einer Mitteilung. In Düsseldorf wird der Sprinter bereits seit 1995 produziert, jetzt wird investiert. Rohbau-, Lackierung- und Montage-Einheiten sollen in Düsseldorf nun für 300 Millionen Euro modernisiert werden. Darüberhinaus solle das Werk als "Kompetenzcenter für die weltweite Sprinterproduktion" eine wichtige Rolle im weltweiten Produktionsverbund einnehmen, heißt es. Der Leiter des Düsseldorfer Werks wertete diese Entscheidung als "klares Bekenntnis zu unserem Standort und wichtiges Signal für die langfristige Entwicklung von Mercedes-Benz Vans in Düsseldorf." Gleichzeitig wurde aber auch bekanntgegeben, dass ein neues Werk in Nordamerika für die Produktion des Sprinters gebaut werden soll.

Zusätzliche Produktion in Nordamerika

"Das ist ein Schlag ins Gesicht der Mitarbeiter", sagte ein Vertreter der Gewerkschaft in Düsseldorf zu dieser Entscheidung. Der Düsseldorfer Betriebsrat zeigte sich indes vorsichtig optimistisch. Denn einerseits sei die 300-Millionen-Investition ein gutes Zeichen, dass das Werk erhalten bliebe. Andererseits sei die Tatsache positiv zu bewerten, dass in der aktuellen Mitteilung des Konzerns nichts über einen möglichen Stellenabbau stehe. Die Verhandlungen des Betriebsrats mit dem Vorstand würden jetzt in eine neue Runde gehen.

Kern der Verhandlungen sind dabei weiterhin die Auswirkungen des US-Geschäfts mit dem Kastenwagen. Allein im vergangenen Jahr verkaufte Daimler 23.000 Sprinter aus deutscher Produktion an US-Kunden. Die werden bislang wegen der hohen Importzölle in Deutschland teilzerlegt und in den USA wieder montiert. Die so entstehenden Kosten will der Konzern jetzt sparen und die nächste Generation des Sprinter auch in Nordamerika produzieren. Die Folge: Weniger Produktion in Deutschland - und damit weiterhin ein Risiko, dass Jobs in Düsseldorf abgebaut werden könnten.

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