So werden Bilder und Filme digitalisiert

Jeden Tag öffnen die Digit-Mitarbeiter beim WDR Pakete mit alten Bildern oder Filmrollen. Oft stecken darin verborgene Schätze vergangener Zeiten, die das Team behutsam digitalisiert. Ein Blick hinter die Kulissen von Digit.

Paketetikett mit der Aufschrift "WDR Digit, Appellhofplatz 1, 50667 Köln"

Der Postweg ist eine Möglichkeit, seine analogen Bilder oder Filme an WDR-Digit zu senden. Es geht aber auch direkt. Beim Empfang des WDR am Appellhofplatz kann Material persönlich abgegeben werden. Oder bei einem der Digit-Mobil-Termine in den Studios des WDR im Land.

Der Postweg ist eine Möglichkeit, seine analogen Bilder oder Filme an WDR-Digit zu senden. Es geht aber auch direkt. Beim Empfang des WDR am Appellhofplatz kann Material persönlich abgegeben werden. Oder bei einem der Digit-Mobil-Termine in den Studios des WDR im Land.

Einen Handwagen voll mit Päckchen und Paketen holt das Team von Digit jeden Tag in der Poststelle des WDR ab. "Im Schnitt sind es zehn Zusendungen, die uns erreichen", sagt David Ohrndorf.

Das Öffnen der Pakete ähnelt jedes Mal einer Wundertüte. Mal ist es ein Karton mit losen Fotos, ein anderes Mal ein wundervoll gestaltetes Album. Filmrollen sind oft seit Jahrzehnten nicht mehr durch einen Projektor gelaufen.

Im ersten Schritt bekommt das neu eingehende Material eine individuelle Archivnummer. Bei der Vielzahl von Bildern und Filmen ist dies besonders wichtig, damit auf dem weiteren Weg der Digitalisierung nichts verloren geht und alles richtig zugeordnet werden kann.

Filmrollen geben nicht auf den ersten Blick ihr Geheimnis preis, sofern sie nicht genau beschriftet sind. Deshalb müssen sie vor dem Digitalisieren gesichtet werden. Dabei geht es nicht nur um die Aufnahmen selbst, sondern auch um ihre Qualität und den Zustand des Films.

Beim Anschauen kommt nur selten etwas Spektakuläres auf die Leinwand. Alltagsszenen aus vergangenen Jahrzehnten haben dennoch einen besonderen Reiz, weil sie Erinnerungen wecken und einen Einblick in fast vergessene Zeiten geben.

Zwischen Sichten und Digitalisieren landet das eingesendete Material im Archiv von Digit. Mehrere Aktenschränke stehen dort. Sie sind unterschiedlich gefüllt, je nachdem, was gerade neu hereingekommen ist. Nach den Vor-Ort-Terminen von Digit-Mobil sind die Schränke besonders gut gefüllt.

In einer speziell konstruierten "Waschstraße" werden die Filme vor dem Digitalisieren zunächst gereinigt. Wenn sich Schimmel auf den Bändern gebildet hat, bedarf es sogar einer Spezialreinigung. Diese wird wegen der Kosten aber nur bei Material vorgenommen, das von besonderem historischen Interesse ist.

Nach dem Waschen wird der Filmstreifen getrocknet. Auch hierfür wurde eine besondere Apparatur gebaut. Nun sind die Rollen optimal für die weitere Verarbeitung präpariert.

Das Digitalisieren erfolgt in Echtzeit. Eine spezielle Kamera nimmt die Bilder des vorbeilaufenden Filmes auf. Am Computer wird manuell der ganze Vorgang überwacht. So können Unterschiede in der Helligkeit gleich korrigiert werden. Auch mögliche Lücken werden sofort entfernt. Das Filmmaterial wandert auf einer Festplatte zur weiteren Bearbeitung auf eine Festplatte.

Neben Bildern, Dias und Filmrollen hat das Digit-Team auch schon verschiedene Projektoren geschenkt bekommen. Diese haben in der Redaktion nicht nur einen Ehrenplatz bekommen, sie werden gelegentlich auch beim Sichten eingesetzt. Zum Beispiel wenn es um seltene Filmformate geht.

Abgesehen von den Filmen müssen auch große Mengen von Dias digitalisiert werden. Dies geschieht auf einem Leuchttisch. Von unten angestrahlt, werden die Aufnahme mit einer Digitalkamera aufgenommen, die über ein Makroobjektiv verfügt.

Papierabzüge werden vom Digit-Team mit einem handelsüblichen Scanner eingelesen, der über eine hohe Auflösung verfügt. Auf den Rückseiten der Fotos offenbaren sich nicht selten ergänzende Informationen zum fotografierten Motiv.

Bilder, die fest in ein Album eigeklebt wurden, müssen auf dem Reprotisch digitalisiert werden, damit sie keinen Schaden nehmen. Die Aufnahmen mit einer digitalen Spiegelreflex-Kamera gemacht, die über eine spezielles Objektiv verfügt.

Neben den Bildern werden die Filmaufnahmen in kürzeren Sequenzen Abschnitten auf die Digit-Plattform geladen. So wird es den Nutzer leichter gemacht, sich die Aufnahmen anzusehen. Die Länge der Ausschnitte entspricht der, die auch in anderen Videoportalen im Internet üblich ist.

Alle digitalisierten Aufnahmen - auch die nicht veröffentlichten - werden auf einem USB-Stick gespeichert und so dem Besitzer zur Verfügung gestellt. So kann er sich die alten Aufnahmen auf dem heimischen Computer ansehen oder auf einem modernen Fernseher mit einem USB-Anschluss.

Letzte Station ist die Poststelle des WDR. Dorthin bringt das Digit-Team die alten Fotos, Dias und Filmrollen. Gut verpackt treten sie von dort ihre Heimreise zum Besitzer an.

Stand: 26.04.2013, 09:30 Uhr