Rüttgers vor Opel-Werk in Bochum

Rüttgers führt Gespräche in Abu Dhabi

Haben Scheichs Interesse an Opel?

Stand: 04.04.2009, 18:15 Uhr

Ging es beim Treffen zwischen NRW-Ministerpräsident Rüttgers und dem Vize-Premier Abu Dhabis um Investitionen bei Opel? Hat GM die deutschen Werke verpfändet? Das Rätselraten um Opels Zukunft geht weiter.

Wie ein Regierungssprecher WDR.de am Samstag (04.04.2009) bestätigte, hat sich Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) mit Scheich Hamdan bin Zayed Al Nahyan, dem stellvertretenden Premierminister Abu Dhabis, getroffen. Dabei seien "ganz vorsichtig" Möglichkeiten erörtert worden, wie sich das arabische Emirat wirtschaftlich in NRW engagieren könne. Es sei über mehrere Unternehmen gesprochen worden, die auf der Suche nach Investoren seien. Ob dabei auch über ein mögliches Engagement der Scheichs beim angeschlagenen Autobauer Opel in Bochum geredet wurde, wie verschiedene Zeitungen berichteten, wollte der Sprecher weder bestätigen noch dementieren. Es seien jedoch weitere Gespräche vereinbart worden. Bereits am 23. März war ein Staatsfonds aus Abu Dhabi als Großaktionär beim schwäbischen Autobauer Daimler eingestiegen.

Betriebsrat sieht Fortschritte bei Investorensuche

Der Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz sprach unterdessen von Fortschritten bei der Suche nach Investoren: "Es gibt Gespräche, es gibt eine ganze Reihe interessierter Investoren." Diese stammten aus der ganzen Welt, es gebe aber auch deutsche Interessenten. Einen Einstieg Abu Dhabis bei Opel soll Franz allerdings für unwahrscheinlich halten.

Ist die Opel-Rettung eine "Mission impossible"?

Der Plan, Opel vom Mutterkonzern GM zu lösen, könnte sich allerdings noch schwieriger gestalten, als ohnehin schon angenommen. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" am Samstag berichtete, soll GM neben den Opel-Patenten auch sämtliche europäischen Werksgelände und Fabriken an verschiedene Banken verpfändet haben. Darunter sollen sich auch die Standorte in Bochum, Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern befinden. Ein nicht genannter Vertreter der Bundesregierung soll diese Darstellung bestätigt und die Investorensuche als "Mission impossible" - unmögliche Mission - bezeichnet haben. Wer sich für einen Einstieg bei Opel interessiert, müsste sich demnach nicht nur mit dem Mutterkonzern GM einigen. Zusätzlich stünden schwierige Verhandlungen mit verschiedenen US-Banken an, bei denen geklärt werden müsste, wie man Werksgelände, Produktionsanlagen und Patente auslösen könne.

GM-Chef: Insolvenz gefährdet Opel nicht

Carl Peter Forster, der Europa-Chef von GM, betonte unterdessen im "Spiegel", eine mögliche Insolvenz des US-Mutterkonzerns bedeute keine Gefahr für die deutsche Tochter Opel. "Unsere Produktion und den Verkauf von Autos in Europa würde es nicht betreffen", sagte Forster. Allerdings wies er darauf hin, dass sich Autokäufer in Europa möglicherweise durch eine Insolvenz des Mutterkonzerns verunsichern ließen.

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