Die entwurzelten Bäume eines Waldes haben eine Hütte begraben

Bilanz der Landesregierung

Viele Waldschäden beseitigt

Stand: 16.01.2008, 13:39 Uhr

Ein Jahr nach dem Orkan Kyrill sind die Waldschäden zum größten Teil beseitigt. Das sagte Agrarminister Eckhard Uhlenberg (CDU) am Mittwoch (16.01.2008) in Düsseldorf.

Kyrill hatte am 18. und 19. Januar 2007 rund sechs Prozent des NRW-Waldes zerstört. Das waren mehr Bäume, als sonst in drei Jahren gefällt werden. Von den etwa 15 Millionen Festmetern Sturmholz seien bislang rund 12,5 Millionen aufgearbeitet worden. "Das Ende der Aufräumarbeiten ist in Sicht", sagte Uhlenberg.

Umweltminister Uhlenberg besichtigt Waldschäden im Sauerland am 22.01.2007

Umweltminister Uhlenberg inspiziert Waldschäden in NRW

Der Sturm hatte in NRW einen Schaden von rund zwei Milliarden Euro angerichtet. Für die betroffenen Waldbauern in den Regionen Sauerland, Eifel und dem Bergischen Land stünden insgesamt 200 Millionen Euro zur Verfügung, so Uhlenberg. Rund 95 Millionen kämen dabei aus dem Solidarfonds der Europäischen Union, die Landesregierung finanziere den Rest der Hilfsleistungen. Auch zinsgünstige Kredite seien bereitgestellt worden.

Holzpreise nicht im Keller

Wegen der weltweit gestiegenen Nachfrage sei der Holzpreis nicht - wie zunächst befürchtet - in den Keller gegangen. Derzeit liegt der Preis für Holz der Güteklasse B bei 55 bis 65 Euro für einen Festmeter. So hätten einzelne Waldbesitzer berichtet, dass sie bereits große Teile des Sturmholzes vermarkten konnten. Dieses sei vor allem an deutsche Sägewerke gegangen.

Der Sturm und die jetzt anstehende Wiederaufforstung bieten nach Ansicht von Uhlenberg auch Positives. "Bezüglich Naturschutz und Klimawandel sind die Folgen von Kyrill durchaus auch als Chance für die biologische Vielfalt zu begreifen", sagte der Umweltminister. So fördere das Land die Wiederaufforstung mit Mischwäldern oder mit solchen Bäumen, die dem Klimawandel besser standhalten. Dafür stelle das Land 2.000 Euro pro Hektar Waldfläche bereit. Dabei entscheide jeder Waldbesitzer selbst über die Baumarten, die er nun pflanzen wolle.

Grüne kritisieren Landesregierung

Die Grünen warfen dem Landwirtschaftsminister dagegen eine "falsche Weichenstellung" vor. "Die Landesregierung muss endlich verbindliche Vorgaben machen, einschließlich entsprechender Förderrichtlinien für die Wiederbewaldung", sagte der Grünen-Umweltexperte Johannes Remmel. Dazu gehöre, "dass mindestens zehn Prozent der zerstörten Waldfläche einer natürlichen Entwicklung überlassen" werden soll.

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