Der Knete-Haufen und Ausstellungsleiter Uwe Will

Kunst aus Knete für die Galerie Hagenring

Kleiner Haufen, großer Wirbel

Stand: 12.08.2015, 14:42 Uhr

Bunt, weich und klein: Reicht ein Knete-Haufen für eine ganze Ausstellung? Was ist eigentlich Kunst und was nicht? Die Hagen-Galerie in Eilpe und der Berliner Künstler Reiner Maria Matysik sind sich da uneinig.

So hatte sich der Ausstellungsleiter Uwe Will das nicht vorgestellt: In einem großen Raum der Hagenring Galerie steht ein Haufen Knete auf dem Boden. Gelb und Blau vermischen sich darin. Die Knete-Skulptur geht dem Ausstellungsleiter bis zu den Knien. Der restliche Raum, insgesamt 100 Quadratmeter, ist leer. Mit diesem einen Exponat bleibt es eine überschaubare Ausstellung.

Galerie hatte sich bewusst für den Berliner Künstler entschieden

Hinter dem Werk steckt der Berliner Künstler Reiner Maria Matysik. Zustande kam die Ausstellung durch eine Kooperation mit dem Brühler Kunstverein. Immer im Wechsel schlagen sich die Hagener und die Rheinländer jeweils drei Künstler vor, die zuvor in der eigenen Galerie ausgestellt haben. Eine Jury entscheidet dann, wer ausstellen darf. Diesmal fiel die Wahl auf den Berliner Künstler.

Was ist Kunst? Und was nicht?

Knete-Haufen

Ein kleiner unscheinbarer Haufen wartet auf Besucher

Einen Tag vor der Eröffnung (08.08.15) sei Reiner Maria Matysik mit drei Kartons angereist, so der Ausstellungsleiter Uwe Will. Am Tag der Eröffnung (09.08.15) fand Will dann den Knete-Haufen vor. Dieser sorgte bei den Besuchern und Kunstliebhabern für eine kontroverse Diskussion. Die Galerie zieht daraus ihre Konsequenzen: Die Ausstellungsräume sollen nun für einen Monat geschlossen bleiben. Die Kosten für Plakate und den Katalog will sich der Kunstverein beim Künstler zurückholen.

Für den Künstler ist der Knethaufen große Kunst. Reiner Maria Matysik versteht deshalb die ganze Aufregung nicht, schließlich sei er bekannt für umstrittene Kunstwerke, sagte er heute dem WDR.