Die Bielefelder haben in Sondertrikots gegen RWE gespielt.

Arminia Bielefeld peilt vorentscheidenden Heimsieg gegen Lübeck an

Stand: 25.04.2024, 14:38 Uhr

Sechs Punkte Vorsprung vor der Abstiegszone sind beruhigend, bedeuten aber noch nicht den Klassenerhalt. Dem kann Arminia Bielefeld am Freitag mit einem Sieg gegen den VfB Lübeck sehr nahe kommen.

Sollten die Arminen den 35. Spieltag der 3. Liga mit einem Heimsieg gegen den Tabellenvorletzten aus Lübeck eröffnen, könnte am Samstag schon fast alles klar sein, wenn der Hallesche FC beim 1. FC Saarbrücken verliert. Dann läge Halle drei Spieltage vor Saisonende bereits neun Punkte hinter Bielefeld - und das mit einem deutlich schlechteren Torverhältnis.

Arminia kann gegen Lübeck vorlegen

"Wir haben jetzt wieder ein Freitagsspiel und legen somit vor. Wenn wir das Spiel gewinnen können wir den Druck auf die Konkurrenz extrem erhöhen", sagt Bielefelds Cheftrainer Mitch Kniat. Die Karten seines Teams im Abstiegskampf sind ohne Frage gut, zumal am vorletzten Spieltag noch das direkte Duell mit Halle vor eigenem Publikum ansteht.

Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, dann brauchen wir uns nicht auf die Konkurrenz konzentrieren. Arminia-Trainer Mitch Kniat

Vor diesem Hintergrund könnte das Heimspiel zu einer gelungenen Kulisse für eine wichtige Spendenübergabe werden, die an ein sehr dunkles Kapitel in der deutschen Geschichte erinnert. Am 31. Spieltag haben die Arminen beim 1:1 gegen Rot-Weiss Essen in Julius-Hesse-Sondertrikots gespielt, die anschließend versteigert worden sind.

Arminia-Vorsitzender Hesse in Theresienstadt ermordet

In der ersten existenziellen Krise der 1905 gegründeten Arminia übernahm der jüdische Kaufmann Hesse als 1. Vorsitzender (1909-1914) Verantwortung und führte den Verein in ruhigeres Fahrwasser. Der 1875 in Borgholzhausen geborene Hesse wurde 1944 während der Nazi-Diktatur im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet, seine Frau Jenni später im Vernichtungslager Auschwitz.

Die im Spiel gegen RWE getragenen Trikots in Schwarz-Weiß sollen nicht nur an den vor 80 Jahren ermordeten Hesse erinnern, sondern ihre Versteigerung dient auch einem guten Zweck. Die Arminia stockte den Gesamterlös von 8.362,52 Euro auf 17.500 Euro auf und ermöglicht dem Fan-Projekt und der Julius-Hesse-AG mit dem Geld die Organisation von Fahrten zu den Gedenkstätten nach Theresienstadt und Auschwitz.

Klos-Trikot erzielt bei Versteigerung höchsten Preis

Die Spende wird am Freitagabend in der Halbzeitpause des Spiels gegen Lübeck übergeben. "Die Fahrten zu den Orten, wo Julius Hesse 1944 und Jenni Hesse 1945 ermordet wurden, ermöglichen unseren Mitgliedern, sich mit dem Nationalsozialismus und der Geschichte des Vereins zu jener Zeit auseinanderzusetzen", sagt Arminia-Geschäftsführer Christoph Wortmann.

Die höchste Summe bei der Versteigerung erzielte übrigens das Trikot von Rekordspieler Fabian Klos mit 2.751 Euro.