Wolfgang Meyer - Portrait

Wolfgang Meyer

Spricht lieber über andere als über sich selbst

Dieser Mann fragt sich zuweilen, womit er fünf Frauen verdient hat. Denn ihm stand durchaus die Laufbahn eines erfolgreichen und friedlich lebenden Junggesellen offen. Wahlweise sogar das Leben eines Pfarrers. Aber er zog das Mikrofon der Kanzel vor und verbirgt sich seit etwa 1988 in irgendwelchen Hörfunkstudios. Um die Zeit halbwegs sinnvoll zu nutzen, hat er alles Mögliche gemacht: Den Polizeireporter zum Beispiel, den Regionalberichterstatter für den (Rhein-) Erftkreis, den Autor von Stichtagen und Zeitzeichen, den Moderator von Sendungen auf WDR 5, vor allem den Moderator der Sendung Westblick. Aber trotz aller Aktivitäten: den fünf Frauen entkommt er nicht. Immer wieder sitzen sie an seinem Frühstückstisch: Vier Mädchen, von denen drei "Papa" zu ihm sagen, eine Erwachsense, die zum Glück noch nicht "Papa" sagt. Und? Hat dieser Mann irgendeine Unterstützung? Nur von einem kleinen Jungen, der das Papa-Sagen gerade erst gelernt hat.