Szene aus dem Theaterstück "Heldenplatz" mit Elisabeth Rath, Frank Hoffmann, Bibiana Zeller, Karlheinz Hackl, Marianne Hoppe und Wolfgang Gasser, 1988

ZeitZeichen

04.11.1988 - UA des Theaterstücks "Heldenplatz"

Stand: 05.09.2018, 15:04 Uhr

Auf dem Wiener Heldenplatz jubelte das Volk 1938 Adolf Hitler zu und feierte den "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich. 50 Jahre später sorgt die Uraufführung des gleichnamigen Dramas für einen der größten Theaterskandale in der österreichischen Geschichte.

Von Daniela Wakonigg

In den 1980er Jahren werden in Österreich die nationalsozialistische Vergangenheit und rechte Tendenzen in der Gegenwart zu einem großen Thema. Der österreichische Bundespräsident Kurt Waldheim wird verdächtigt, an NS-Verbrechen beteiligt gewesen zu sein, und Jörg Haider sorgt für einen Rechtsruck der FPÖ.

Thomas Bernhards Theaterstück "Heldenplatz" legt den Finger 1988 in diese Wunde, indem er seine Protagonisten darüber sinnieren lässt, wie sehr nationalsozialistisches Denken in Österreich noch immer an der Tagesordnung ist.

Das Stück, uraufgeführt im fünfzigsten Jubiläumsjahr des "Anschlusses" und im hundertsten des Wiener Burgtheaters, lässt die Wellen in der österreichischen Gesellschaft hochschlagen. Die Reaktionen auf das Stück bestätigen seine Aussage.

Redaktion: Hildegard Schulte

"Heldenplatz" von Thomas Bernhard (Uraufführung 04.11.1988)

WDR ZeitZeichen 04.11.2018 14:51 Min. Verfügbar bis 01.11.2098 WDR 5


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