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"Großeltern. Geschichten über ganz besondere Menschen"

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"Großeltern. Geschichten über ganz besondere Menschen"

Stand: 28.12.2023, 19:15 Uhr

Manchmal muss man besonderen Menschen besonders danken. Das hat der Diogenes-Verlag jetzt mit diesem Buch getan. Es setzt den Großeltern überall in diesem Land zum Jahresende ein kleines Denkmal.

Bekannte Autoren erinnern sich an ihre Großeltern, schreiben über das Glück, sie gehabt zu haben. Oder das Vergnügen, eine Oma zu sein zu sein, wie die deutsche Krimiautorin Ingrid Noll. Der Schriftsteller Bernhard Schlink erinnert sich an seine Großeltern, bei denen er immer aufbleiben durfte, bis die Amsel gesungen hatte.

Die französische Autorin Amélie Nothomb hat eine hinreißend komische Geschichte über ein Schrei-Baby geschrieben. Als seine unendlich geduldigen Eltern am Rand des Nervenzusammenbruchs sind, taucht die Oma auf und macht das Kleine mit weißer Schokolade aus Belgien zum friedlichsten Geschöpf der Welt.

Großeltern sind das Beste, was einem passieren kann, wenn man klein ist. Fels in der Brandung, wie es im Klappentext heißt, Berater, Bewahrer von Traditionen. Der Enkel von Ingrid Noll wusste schon mit vier, was er gern von der Oma bewahren würde: "Oma, wenn du dich totgelebt hast, kriege ich dann deine silberne Taschenlampe?" hat er sie mal gefragt. Wird er noch eine Weile warten müssen, Ingrid Noll hat in diesem Jahr erst ihren 88. Geburtstag gefeiert.

Eine Rezension von Christine Westermann

Literaturangaben:
Ursula Baumhauer: Großeltern. Geschichten über ganz besondere Menschen
Ausgewählt von Ursula Baumhauer
Diogenes Verlag, 2023
256 Seiten, 14 Euro