Dem Himmel so nah: Auf dem Wanderweg "Weitblick" in Bad Berleburg-Richstein

Wer den Kopf durchlüften und ein wenig "oberhalb der Welt" sein möchte, der ist auf dem Wanderweg "Weitblick" bestens aufgehoben. Er ist sechs Kilometer lang, führt durch ein besonderes Naturschutzgebiet und hält atemberaubende Fernsichten für uns bereit.

Der Wanderweg "Weitblick" in Bad Berleburg-Richstein

Der Name "Weitblick" ist Programm: Dieses wunderschöne Panorama zeigt sich uns gleich am Anfang der Wanderung. Eine schöne Einstimmung auf einen Rundweg mit viel Weite und viel Himmel.

Der Name "Weitblick" ist Programm: Dieses wunderschöne Panorama zeigt sich uns gleich am Anfang der Wanderung. Eine schöne Einstimmung auf einen Rundweg mit viel Weite und viel Himmel.

Eine Wiese am Rande des Weges. Hier haben früher Fichten gestanden. Auf Initiative des Kreises Siegen-Wittgenstein und der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein ist diese Fläche wieder in Grünland umgewandelt worden: Der Besitzer der Fläche ist für das Abholzen seiner Fichten entschädigt worden, die Fläche wurde neu eingesät und entstanden ist eine Wiese, die sich durch extensive Bewirtschaftung im Laufe der Zeit zu einer Magerwiese entwickeln wird.

Die neugierigen Rinder arbeiten hier als Landschaftspfleger. Sie halten das Grünland offen, verhindern also, dass Büsche sich ausbreiten. Offene Weiden und Wiesen sind wichtige Lebensräume und Nischen für zahlreiche Pflanzen und Tiere.

Der 610 Meter hohe Hohenstift ist der Hausberg von Richstein, obwohl er zum Nachbarort Beddelhausen gehört. Vor dem Käferfraß war er bewachsen mit Fichten. Jetzt ist die kegelförmige Gestalt des "nackten" Berges gut zu erkennen.

Talwärts: Der Weg führt uns auch in das Naturschutzgebiet "Finkental". Weil die Wiesen in Richstein klein und uneben sind, eignen sie sich nicht gut für eine gewinnbringende Landwirtschaft. Zum Glück, denn so konnten hier Heckenlandschaften und Magerrasenflächen entstehen, die im Rahmen des Vertragsnaturschutzes von Landwirten gepflegt und von der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein betreut werden.

Auf diesen Magerwiesen wachsen Orchideenarten wie das Manns-Knabenkraut, das im Mai blüht. Viele Schmetterlingsarten finden im Finkental ihre Nische zum Leben.

So sieht eine Wiese aus, die nicht gedüngt wird. Neben den Orchideen wachsen hier die Echte Schlüsselblume, die seltene Arnica und im Spätsommer blüht hier die Herbstzeitlose. Deshalb: Die Wiesen bitte nicht betreten.

Im Finkental lebt auch der Neuntöter. Ein Singvogel, der offenes Grünland mit Heckenbewuchs braucht. In den Hecken zieht er seine Jungen groß. Sein Jagdrevier sind die von den Rindern offen gehaltenen Wiesen. Mit seinem spitzen Schnabel spießt der Neuntöter erbeutete Insekten und Mäuse auf Stacheln und Dornen auf, um sie später zu verspeisen. Eben seine Art der Vorratshaltung.

Über solche Wege zu gehen, tut der Seele gut. Uns begleitet nur der Gesang verschiedener Vögel. Der Boden unter unseren Füßen ist weich. Wir befinden uns hier im Grenzgebiet: Rechts vom Weg liegt schon Hessen.

Höhepunkt des Wanderweges "Weitblick" ist sicher der Berg "Stein". 629 Meter hoch ist er. Der Anstieg treibt uns den Schweiß auf die Stirn, aber der Blick von hier oben ist wunderschön! Wir blicken von hier auch ins Hessische, rechts liegen Wallau und Biedenkopf, linker Hand geht es zum Edersee. Ein herrlicher Ort, um Brotzeit zu machen.

Stand: 02.07.2023, 00:00 Uhr