Bilanz Winterhalbjahr: So viel Regen gab es in NRW noch nie

00:45 Min. Verfügbar bis 02.04.2026

Wetter-Bilanz Winterhalbjahr: In NRW war es zu warm und so nass wie noch nie

Stand: 02.04.2024, 15:16 Uhr

Gefühlt hört der Regen diesen Winter sowieso nie auf und inzwischen ist es offiziell: Das Winterhalbjahr 2023/24 hat so viel Niederschlag gebracht wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnung.

Der März hat so geendet wie das gesamte Winterhalbjahr lief: Mit viel Grau und Regen. Zwischen Oktober 2023 und Ende März 2024 ist in Nordrhein-Westfalen so viel Regen gefallen, wie noch nie seit 1881 - dem ersten Jahr der Wetteraufzeichnungen.

672 Liter Niederschlag pro Quadratmeter sind in NRW in den sechs Monaten laut Deutschem Wetterdienst gefallen. Deutschlandweit waren es etwa 150 Prozent der durchschnittlichen Regenmenge zwischen 1961 und 2020.

Viel Regen im letzten Quartal 2023

Verantwortlich für dieses deutliche Plus sind vor allem die letzten drei Monate im vergangenen Jahr. Im Oktober fielen mehr als 60 Prozent mehr Regen als im langjährigen Mittel zwischen 1991 und 2020. Im November und Dezember lag der Niederschlag sogar jeweils etwa 85 Prozent über dem Refernzwert.

"Derartige Abweichungen zum vieljährigen Mittel in einem Zeitintervall von einem halben Jahr" seien "sehr bemerkenswert und bisher beispiellos", so der DWD dazu. Und das ist nicht nur eine Momentaufnahme: Auch die langjährige Tendenz der Niederschlagsmenge ist im Winterhalbjahr leicht steigend.

Entspricht den Klimamodellen

Mehr Niederschlag im Winter bei höheren Temperaturen und gleichzeitig mehr Trockenphasen im Sommer, die aber auch wärmer werden. Dabei insgesamt mehr Extremwetter-Ereignisse – das sind grob gesagt die Entwicklungen, die in Klimamodellen berechnet werden.

Besonders deutlich ist diese Entwicklung bei den Temperaturen zu sehen: Der vergangene März war der Wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen, genau wie zuvor der Februar - und auch insgesamt war das Winterhalbjahr deutlich wärmer als das langjährige Mittel.

Positive und negative Effekte

Nach vielen trockenen Jahren mit niedrigen Grundwasserspiegeln hat sich diese Situation in diesem Winterhalbjahr entspannt. Die Dürreperiode seit 2018 sei damit für beendet erklärt, so der DWD. Tief wurzelnde Pflanzen sollten deshalb in den meisten Regionen auch bei einem trockenen Sommer keine Probleme bekommen.

Gleichzeitig stieg das Risiko für Hochwasser, wenn die Bodenfeuchte steigt. Das wurde bei den Hochwassern vor Weihnachten deutlich, als der durchnässte Boden das Wasser aus den intensiven Regenfällen nicht mehr aufnehmen konnte.

Unsere Quellen:

  • Deutscher Wetterdienst
  • Nachrichtenagentur dpa

Weitere Themen