v. li. im Zweikampf Christopher Lannert (Bielefeld) und Bryang Kayo (FCI)

Morddrohung gegen Schiedsrichter nach Arminia-Spiel

Stand: 08.04.2024, 13:04 Uhr

Ein 28-jähriger Schiedsrichter hat nach dem Spiel Arminia Bielefeld gegen den FC Ingolstadt eine Morddrohung erhalten.

Von Uwe Pollmann

Nach der Morddrohung ermittelt nun die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Main.

Der 28-jährige Unparteiische hatte nach dem Dritt-Liga-Spiel am Sonntag eine anonyme Droh-Mail erhalten.

"Wir finden dich oder deine Kinder"

"Wenn wir wegen dir absteigen, wirst du sterben", schreibt der anonyme Absender. Der Schiedsrichter sei ein "dreckiger Hurensohn". Er solle sich nicht so sicher fühlen: "Wir finden dich eines Tages oder deine Kinder".

Hintergrund ist offenbar die Länge der Nachspielzeit bei dem Spiel, in der Ingolstadt in letzter Sekunde noch zum Ausgleich kam.

Morddrohung gegen Schiedsrichter nach Arminia-Spiel

WDR Studios NRW 08.04.2024 00:48 Min. Verfügbar bis 08.04.2026 WDR Online


DFB verurteilt die Morddrohung

Der Deutsche Fußballbund verurteilt die Morddrohung und nimmt sie sehr ernst. Ein solches Verhalten sei "empörend, verstörend und völlig inakzeptabel". Das müsse strafrechtliche Folgen haben.

Die Mail wurde an die "Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität" bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt/Main weitergeleitet.

Sie versucht nun, den Absender zu ermitteln. Wenn das gelingt, werden die Daten an die zuständige örtliche Staatsanwaltschaft weitergeleitet, teilte ein Sprecher mit.

Bedrohungen gegen Schiedsrichter nehmen zu

Zwar komme es zu derartigen Bedrohungen nicht regelmäßig, betont Marcel Voß, Sprecher der DFB Schiri GmbH. Doch: "Im Vergleich zu den Vorjahren nimmt die Häufigkeit von Bedrohungen leicht zu". Das stehe sicher im Zusammenhang mit der allgemeinen Zunahme von Hassrede in sozialen Medien.

"Wie das jährliche Lagebild Amateurfußball des DFB zeigt, ist die Zahl der Angriffe auf Unparteiische im Amateurbereich seit Jahren konstant auf einem zu hohen Niveau". Man unterstütze die Betroffenen jederzeit durch Sportpsychologen.

Unsere Quellen:

  • Deutscher Fußballbund
  • Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt/Main