Erster staatlich geförderter Mobilfunkmast NRW

Gegen Funklöcher: Bund investiert in Mobilfunkmast am Möhnesee

Stand: 24.11.2023, 08:00 Uhr

Am Möhnesee ist der erste staatlich geförderte Mobilfunkmast in NRW eingeweiht worden. Dort wollte kein Netzbetreiber die Bevölkerung mit LTE versorgen.

Von Matthias Heise

60 Haushalte und ein Ferienpark am Möhnesee (Kreis Soest) liegen in einem weißen Fleck auf der Mobilfunknetzkarte. Der wird Anfang 2024 verschwinden. Dann funkt der jetzt aufgestellte Mobilfunkmast. Möglich wird es durch 370.000 Euro von der Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) des Bundes.

Warum zahlt der Bund?

Eigentlich ist es Sache der Netzbetreiber, für einen Mast zu zahlen. Aber es gibt Bereiche - wie am Möhnesee - wo es für Telekom, Vodafone oder Telefonica wirtschaftlich keinen Sinn macht. Genau dort fördert der Staat, damit auch dort die Bürger mindestens LTE-Empfang haben.

Und das ist gar nicht so selten. Neben dem Standort Möhnesee wird in NRW auch noch ein Mast in Kierspe (Märkischer Kreis) gefördert - mit knapp 750.000 Euro. In Brüggen (Kreis Viersen) zahlt die MIG rund eine Million Euro für einen Mobilfunkmast.

Ministerin Neubaur und weitere Menschen stehen vor einem Mobilfunkmast

Mona Neubaur bei der Einweihung am Möhnesee

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur freute sich am Donnerstag bei der Einweihung des Mastes am Möhnesee, dass bundesweit der erste in NRW steht. Denn auch in Bayern wurde einer in dieser Woche errichtet. Gerade dieser Wettbewerb sei gut für die Bürgerinnen und Bürger.

"Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, dann geht der Mobilfunkausbau auch schneller. Genau diesen Rahmen zu schaffen, ist Aufgabe der Politik." Mona Neubaur, NRW-Wirtschaftsministerin

Von Antrag bis Fertigstellung des Mobilfunkmastes am Möhnesee dauerte es fast auf den Tag genau nur ein Jahr. Das ist Rekordzeit - und war laut Neubaur nur möglich, weil Unternehmen und Behörden sehr gut zusammen gearbeitet haben.

Knapp 100 Funklöcher sollen verschwinden

Insgesamt wurden in NRW 144 weiße Flecken - also Funklöcher - erkundet. Fast alle Verfahren sind bereits abgeschlossen. An 97 Standorten sind für die MIG die Voraussetzungen für eine Förderung erfüllt.

Am Möhnesee hat bislang nur die Telekom Interesse, von dort zu funken. Ob andere Betreiber folgen, ist noch unklar.