Bocholt und Voerde: Flender streicht Hunderte Stellen

00:29 Min. Verfügbar bis 18.04.2026

Bocholt und Voerde: Flender streicht Hunderte Stellen

Stand: 18.04.2024, 14:24 Uhr

Der Antriebsspezialist Flender hat angekündigt, massiv Arbeitsplätze abzubauen. Wie das geschehen soll, haben Geschäftsführung und Betriebsrat nun vereinbart.

Insgesamt arbeiten aktuell noch rund 3.000 Mitarbeiter an den Flender-Standorten in Bocholt und Voerde. Wie viele genau es künftig noch sein sollen, sagte ein Unternehmenssprecher auf WDR-Anfrage nicht. Fest stehe aber, dass niemandem aktiv gekündigt werden soll.

Freiwilligenprogramm gestartet

Stattdessen ist die Rede von "Freiwilligkeit". Konkret bedeutet das: Mitarbeiter des Antriebsherstellers können in eine Transfergesellschaft wechseln und werden dort weiterbezahlt. Dadurch haben sie die Möglichkeit, sich für andere Job-Angebote zu qualifizieren, oder auch in den Vorruhestand zu wechseln.

Getriebehersteller Flender streicht Hunderte Stellen

WDR Studios NRW 18.04.2024 00:44 Min. Verfügbar bis 18.04.2026 WDR Online


Anhaltend schwache Nachfrage

Der Grund für den Stellenabbau ist eine anhaltende Nachfrage-Flaute bei Wind- und Industrieanlagen. Der Antriebshersteller nennt das "Überkapazitäten". Er weist aber Gerüchte über eine mögliche Insolvenz entschieden zurück. Es gehe darum, die Standorte Bocholt und Voerde nun im internationalen Wettbewerb zukunftssicher aufzustellen.

Stellenabbau nicht überraschend

Die Belegschaften wurden am Mittwoch über das "Freiwilligenprogramm" informiert. Überraschend kam der Stellenabbau für sie nicht. Ende des vergangenen Jahres hatte Flender bereits Gespräche mit dem Betriebsrat und der IG Metall Bocholt aufgenommen. Es bestand Handlungsbedarf.

Region vor Umbruch

Die IG Metall Bocholt sieht die Entwicklung in der Region mit Sorge. Denn auch bei anderen Großunternehmen sind Jobs in Gefahr. Das gilt beispielsweise für den Maschinenbauer Olbrich oder den Möbelhersteller MWS Westfalenwerke NDS (ehemals "Hülsta"). Letzterer hat jetzt einen Insolvenzantrag gestellt.

Die IG Metall sieht aktuell mehr als 1.000 Arbeitsplätze im Großraum Bocholt gefährdet.

Unsere Quellen:

  • Unternehmenssprecher Flender
  • IG Metall Bocholt