Krisentreffen A40-Brücke Duisburg Aktuelle Stunde 09.08.2017 05:47 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 WDR

A40-Rheinbrücke dicht: Dauerstau

Stand: 10.08.2017, 19:52 Uhr

  • Zusätzliche Reparaturen an A40-Rheinbrücke bei Duisburg wahrscheinlich.
  • Mehr als 50 Schäden festgestellt.
  • Freigabe wohl am 17. August.

Die viel befahrene Rheinbrücke auf der Autobahn 40 bei Duisburg bleibt voraussichtlich noch eine weitere Woche gesperrt. Erst am kommenden Donnerstag (17.08.2017) soll nach Angaben von Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) die Sperrung aufgehoben werden. Mit einem Neubau der maroden Brücke soll nach derzeitigem Planungsstand erst 2019 begonnen werden.

"Beim Ersatzneubau von Brücken muss man schneller werden", sagte Elfriede Sauerwein-Braksieg, Direktorin des Landesbetriebs Straßenbau NRW, am Donnerstag (10.08.2017) im WDR. Allerdings müssten dafür auch Gesetze auf EU-Ebene geändert werden. "Das Land NRW kann das, was die Gesetzgebung angeht, nicht alleine entscheiden", so Sauerwein-Braksieg.

NRW-Verkehrsminister Wüst hat unterdessen erneute Reparaturen an der viel befahrenen Rheinbrücke nicht ausgeschlossen. "Wer den Zustand dieser Brücke sieht, kann nicht versprechen, dass es mit dieser Reparatur getan ist", sagte Wüst am Mittwoch (09.08.2017). An der Brücke seien mittlerweile mehr als 50 Schäden gefunden worden.

Die betroffene Brücke Neuenkamp wurde ursprünglich wegen eines 70 Zentimeter langen Risses in der Seilverankerung in beide Richtungen für Autos und Lastwagen gesperrt.

Krisenfahrplan vorgestellt

Die viel befahrene Rheinbrücke auf der Autobahn 40 bei Duisburg bleibt voraussichtlich noch eine weitere Woche gesperrt. Erst am Donnerstag der kommenden Woche solle die Sperrung aufgehoben werden, teilte der Verkehrsminister mit.

"Nach der Freigabe können Autos und Lkw wieder auf zwei Fahrstreifen je Fahrtrichtung die Brücke passieren", sagte Wüst. Er hatte in Duisburg Wirtschaftsverbände, Gewerkschaften und Behörden über Sanierungspläne und einen Krisenfahrplan informiert. "Diese Reparaturen jetzt werden täglich überprüft, damit wir möglichst auch vor weiteren Sperrungen agieren können", sagte Wüst im WDR-Fernsehen.

Sperranlage für überladene Lkw

Der Verkehrsminister kündigte an, ähnlich wie bei der ebenfalls ramponierten Leverkusener Rheinbrücke, eine Waage und eine Sperranlage für überladene Lastwagen installieren zu lassen. Während sich die Leverkusener Schranken vor Fahrzeugen schließen, die ein Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen haben, sprach Wüst in Duisburg lediglich von "rechtswidrig überladenen Lkw", die vor der Brücke gestoppt und abgeleitet werden sollten.

Die aktuelle Sperrung der Ost-West-Verbindung trifft Unternehmer ebenso wie Pendler und Lastwagenfahrer. Bis zur Freigabe der maroden Brücke müssen Fahrer Umwege und kilometerlange Staus in Kauf nehmen. Auf der Strecke sind laut Bundesanstalt für Straßenwesen täglich mehr als 70.000 Fahrzeuge unterwegs.

Neubau ist geplant

In der Vergangenheit waren bereits wiederholt Schäden an der Duisburger Rheinbrücke entdeckt worden. Sie stammt aus dem Jahr 1970 und soll in Zukunft - vermutlich ab 2019 - komplett neu gebaut werden. Zehn Jahre soll der Bau dann dauern. "Ja, das ist sehr lang", sagte der Minister dem WDR. "Man hätte schon viel früher anfangen müssen, denn diese Brücke ist nicht erst seit gestern überlastet", so Wüst. "Wir werden alles tun, um den Zeitraum zu verkürzen. Wir müssen jetzt Gas geben."