Streikende mit Plakaten und in gelben Warnwesten

Streikkundgebung der Beschäftigten im Handel in Neuss

Stand: 26.04.2024, 16:26 Uhr

Bei einer Streikkundgebung in Neuss haben am Freitag hunderte Beschäftigte des Groß-, Außen- und Einzelhandels für mehr Geld protestiert. Die Gespräche zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Branchenverband HDE sind seit Monaten festgefahren.

Von Joscha Weidenfeld

"Wir sind stinksauer! In der Corona-Pandemie wurden wir groß gefeiert, jetzt fühlen wir uns wie Arbeitende zweiter Klasse." Das sagt Marion Roeder, sie ist Kassiererin in einer Neusser Metro-Filiale. Über ein Jahr geht sie nun schon auf die Straße. Passiert sei seitdem nichts.

Streikende reisen aus ganz NRW nach Neuss

Frontalbild von Marion Roeder auf dem Streik

Kassiererin Marion Roeder bei der Kundgebung in Neuss

Am Freitag sind vor allem Beschäftigte vom schwedischen Möbelhaus IKEA und dem Düsseldorfer Großhändler Metro zu sehen. "Beide Unternehmen haben ein großes Gewicht in den Tarifkommissionen der Arbeitgeber und nutzen diese nicht", sagt Silke Zimmer aus dem Verdi-Bundesvorstand. Aber auch Beschäftigte von Netto, Kaufland und H&M beteiligten sich an der Aktion in Neuss.

Auswirkungen für Kunden gering

Die Kunden dürften von den Streiks wenig mitbekommen haben. Auf Anfrage sagten Sprecher von IKEA und Metro, dass bundesweit keine Märkte durch die Streiks geschlossen wurden.

Streikkundgebung der Beschäftigten im Handel in Neuss

00:39 Min. Verfügbar bis 26.04.2026


Was fordert die Gewerkschaft?

Verdi fordert für den Groß- und Außenhandel 13 Prozent mehr Lohn mit einer Laufzeit von zwölf Monaten, mindestens aber 400 Euro. Für den Einzelhandel 2,50 Euro mehr pro Stunde.

Die Arbeitgeber bieten laut Gewerkschaft für den Groß- und Außenhandel acht Prozent verteilt auf 24 Monate und eine Inflationsausgleichsprämie von 700 Euro pro Tarifjahr.

Im Einzelhandel bieten die Arbeitgeber demnach sechs Prozent für 2023 und vier Prozent für 2024 sowie insgesamt 750 Euro Inflationsausgleichsprämie verteilt auf zwei Jahre.

Unsere Quellen:

  • Reporter vor Ort
  • Gewerkschaft ver.di