Ausstellungseröffnung: Rekonstruktion der Geilenkirchener Synagoge

Lokalzeit aus Aachen 06.11.2023 Verfügbar bis 06.11.2025 WDR Von Julia Küppers

Digitale Rekonstruktion der Synagoge in Geilenkirchen

Stand: 06.11.2023, 21:23 Uhr

Am Bischöflichen Gymnasium St.Ursula in Geilenkirchen haben Schüler die in der Nazi-Zeit zerstörte Synagoge der Stadt digital rekonstruiert. Das Ergebnis wurde heute vorgestellt.

Von Ingo Wagner

Die Synagoge in Geilenkirchen war in der Reichspogromnacht 1938 von den Nazis zerstört worden. Eine Gruppe überzeugter Nationalsozialisten drang damals in das jüdische Gebetshaus ein. Fenster und Lampen wurden zerschlagen, alle Einrichtungsgegenstände zertrümmert, in der Mitte der Synagoge gesammelt und in Brand gesteckt.

Feuerwehr griff 1938 nicht ein

Die städtische Feuerwehr war damals zwar vor Ort, verhinderte aber nicht die Zerstörung des Gebetshauses. Sie sorgte nur dafür, dass das Feuer nicht auf die umliegenden Gebäude übergriff. Die schwer beschädigte Synagoge wurde einige Tage später abgerissen.

Aufwendige Arbeit

Bild der Projektgruppe zur virtuellen Rekonstruktion der Synagoge in Geilenkirchen

Die Projektgruppe hat ein halbes Jahr lang an der virtuellen Rekonstruktion der Synagoge in Geilenkirchen gearbeitet

Mit dieser Schilderung der Ereignisse in der Reichspogromnacht erinnert die Projektgruppe des Bischöflichen Gymnasiums St. Ursula in Geilenkirchen auf ihrer Informationsseite im Internet an die gewaltsame Zerstörung. Bei der digitalen Rekonstruktion der Synagoge wurden die Schülerinnen und Schüler von Sponsoren und dem Architekturbüro „Architectura Virtualis“ aus Darmstadt unterstützt.

Ausstellung in der Aula des Gymnasiums

Die aufwendig gestaltete Nachbildung der Synagoge kann jetzt in der Aula des St. Ursula Gymnasiums besichtigt werden. Ergänzt wird die Ausstellung durch 20 Stellwände, die sich mit dem jüdischen Leben in Geilenkirchen, dem Schicksal jüdischer Bürger und dem Rekonstruktionsprozess des Gebetshauses beschäftigen.

Ausgestellt werden auch Exponate wie Torarollen und Steine der Synagoge. Mithilfe von VR-Brillen können Besucher zudem das Innere des Gebäudes erkunden. Die Ausstellung kann bis zum 17. November dienstags, donnerstags und samstags besichtigt werden.