Ein Vertreter von GLS vor der Paketstation.

Pilotprojekt in Aachen: Paketstationen für alle Anbieter

Stand: 25.09.2023, 20:36 Uhr

An 20 Standorten in Aachen sind heute neue Paketstationen in Betrieb genommen worden. Sie können von Einzelhändlern und verschiedenen Paketdienstleistern genutzt werden.

Von Ulrike Zimmermann

Das Projekt soll dazu beitragen, Paket- und Kurierfahrten in der Innenstadt zu verringern. Unterstützt wird es von der Stadt Aachen. Sie will damit insbesondere auch dem lokalen Einzelhandel helfen. Händler können in den Paketstationen bestellte Waren für Kunden bereitstellen. Gerade im bald beginnenden Weihnachtsgeschäft von Vorteil, meint die Stadt. 

Paketstationen in Parkhäusern und Wohngebieten

Die Paketstationen funktionieren mit einer Batterie, die laut GLS rund zehn Jahre hält. Ein Stromanschluss ist also nicht erforderlich. Jede Station hat 14 bis 16 unterschiedlich große Fächer. Sie stehen in Aachen in städtischen Parkhäusern und auf Flächen von Wohnungsgesellschaften. Möglichst nah am Kunden, lautet die Devise. Der kann sich aussuchen, an welche Station sein Paket geliefert werden soll. Dort kann er es rund um die Uhr abholen. Das Besondere: Auch andere Kurier- und Paketdienstleister können die Boxen nutzen. GLS sagt, es gebe dazu Gespräche. Konkrete Namen will man noch nicht nennen. 
Der Paketdienstleister GLS erprobt die Stationen in Aachen und Berlin. 

Unnütze Wege in der Stadt sparen

GLS will mit dem Angebot umsonst gefahrene Wege einsparen, etwa weil Kunden nicht zu Hause angetroffen werden. Weniger Fahrten heißt weniger Emissionen und weniger Verkehr auf den Straßen. Einen solchen positiven Effekt erwartet auch die Stadt Aachen. Dieter Begaß von der städtischen Wirtschaftsförderung ist begeistert:

Das ist das ideale Pilotprojekt für Aachen. Wir wollen den Lieferverkehr verringern, sind aber als Stadt kein Paketschrankbetreiber. Dieter Begaß, Städtische Wirtschaftsförderung Aachen

Die ersten 5.000 Einlagerungen von Aachener Einzelhändlern will die Stadt sogar finanzieren. Rund 5.000 Euro sind dafür veranschlagt. 

Verschiedene Formen der Lieferung

Das Selbstverständnis der Kunden in Deutschland sei ein anderes als etwa in Dänemark, sagt der Region Manager West von GLS, Gero Liebig. Dort würden rund 60 Prozent der Pakete in Paketshops abgeholt. Er geht davon aus, dass sich in Deutschland ein Mix aus Zulieferung nach Hause, Paketshops und Paketstationen einspielen wird. 

Über das Thema berichten wir auch am 26.09.2023 in der "Lokalzeit aus Aachen" im WDR Hörfunk.