Kontrolle der Pferde beim Rosenmontagszug

Lokalzeit aus Köln 12.02.2024 01:24 Min. Verfügbar bis 12.02.2026 WDR Von Manfred Loosen

Pferdekontrollen beim Rosenmontagszug in Köln

Stand: 12.02.2024, 14:59 Uhr

Neben rund 11.500 Teilnehmern begleiten auch in diesem Jahr über 200 Pferde den Rosenmontagszug in Köln. Am Morgen mussten sich alle Zugpferde einer Kontrolle unterziehen.

Von Lena Wensch

Tierärzte und Mitarbeitende des Veterinäramtes haben gemeinsam mit dem Festkomitee die Zugpferde des Rosenmontagszuges untersucht. An insgesamt vier verschiedenen Standorten in Köln haben sich die Tierärzte zunächst ein Bild über den allgemeinen Gesundheits- und Pflegezustand der Pferde verschafft. Außerdem wurden die jeweiligen Papiere geprüft und kontrolliert, ob alle Tiere im Vorfeld die verpflichtende Gelassenheitsprüfung absolviert haben.

Ein Pferd wird vor dem Rosenmontagsumzug in Köln von einer Tierärztin untersucht.

Vor dem Karnevalsumzug mussten sich am Morgen alle Zugpferde einer Kontrolle unterziehen.

20 Prozent der Tiere musste sich zusätzlich einer stichprobenartigen Blutprobe unterziehen. Die Proben werden in den nächsten Tagen auf unerlaubte Medikamente wie beispielsweise Beruhigungsmittel untersucht. Auch nach dem Rosenmontagsumzug werden laut Konrad Peschen, dem Leiter des Umwelt- und Verbraucheramtes, einigen Pferden Blutproben entnommen. So könne überprüft werden, dass den Tieren auch im Verlauf des Tages keine unerlaubten Substanzen verabreicht wurden.

Pferde sind beim Umzug viel Stress ausgesetzt

Für die Pferde kann es auf dem Rosenmontagsumzug zu stressigen Situationen kommen - auf dem Umzug ist es laut und eng und die Tiere werden immer wieder von Wurfmaterial getroffen. Durch die Kontrollen soll sichergestellt werden, dass die Tiere dieser Belastung gewachsen sind und so ein sicherer Ablauf des Rosenmontagsumzuges gewährleistet werden kann. Tierschützer wie das Netzwerk für Tiere Köln (NTK) fordern schon lange, auf den Einsatz von Pferden zu verzichten.

"Der Einsatz von Pferden im Rosenmontagszug verstößt gegen das Tierschutzgesetz, wonach keinem Tier ohne vernünftigen Grund Leid zugefügt werden darf, es ist hochgradig fahrlässig und unnötig riskant und gefährlich für Tiere, Teilnehmer und Zuschauer. Köln sollte endlich dem guten Vorbild Bonns folgen und die Karnevals- Umzüge ohne Pferde gestalten", fordert Natalie Steffen vom NTK.

Bonn und Aachen in diesem Jahr ohne Zugpferde

Bonn gestaltet den Rosenmontagsumzug erneut ohne Pferde. In Bonn dürfen schon seit 2021 keine Pferde mehr im Umzug mitlaufen. Die Stadt möchte so für mehr Sicherheit und ein geringeres Verletzungsrisiko sorgen. Auch in Aachen werden in diesem Jahr keine Pferde auf dem Rosenmontagsumzug mitlaufen, weil dort immer noch das Pferdeherpes-Virus grassiert.

Unsere Quellen:

  • Reporterin vor Ort
  • Konrad Peschen, Leiter des Umwelt- und Verbraucheramtes Köln
  • Stadt Bonn
  • Stadt Aachen
  • Natalie Steffen, Netzwerk für Tiere Köln