Schlauer als schlau: Leben mit der Hochbegabung

Aktuelle Stunde 06.04.2024 10:39 Min. Verfügbar bis 06.04.2026 WDR Von Dorothea Schluttig

Hochbegabung bei Kindern - Wie Eltern das erkennen können

Stand: 03.04.2024, 06:00 Uhr

Ist mein Kind hochbegabt? Eine Frage, die sich viele Eltern stellen. Wie sie herausfinden können, ob ihr Nachwuchs überdurchschnittlich intelligent ist – oder auch nicht.

Am Mittwoch ist in der Duisburger Mercatorhalle das bundesweite Jahrestreffen von Mensa e.V., dem Verein für Hochbegabte gestartet. Bis Sonntag werden rund 1.000 Teilnehmende erwartet, darunter auch hochbegabte Kinder und Jugendliche.

Hochbegabung – ab wann ist davon die Rede?

Wird bei einem Intelligenztest (IQ-Test) ein Intelligenzquotient von über 130 festgestellt, liegt eine Hochbegabung vor. Rund zwei von hundert Menschen gelten nach Angaben des Begabtenzentrums in Grevenbroich (Rhein-Kreis Neuss) als hochbegabt. Zum Vergleich: Der normale Intelligenzquotient beträgt zwischen 85 und 115.

Wie äußert sich die Hochbegabung?

Wie sich im Einzelnen eine Hochbegabung äußert, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Häufig zeigen sich bei Hochbegabten schon im Kindesalter überdurchschnittliche intellektuelle Anlagen, beispielsweise eine sehr strukturierte Denkweise. Dann liegt eine sogenannte allgemeine Intelligenz vor. Mitunter zeigt sich auch eine Begabung in bestimmten Bereichen, etwa in Mathematik oder Musik.

Welche Anzeichen gibt es für eine Hochbegabung bei einem Kind?

Hinweise auf eine Hochbegabung können laut der Krankenkasse AOK unter anderem folgende Eigenschaften bei einem Kind sein:

  • Auffällig gutes Gedächtnis
  • Komplexe Zusammenhänge werden schnell erkannt
  • Ausgeprägtes Interesse an komplizierten Aufgaben
  • Großes Detailwissen
  • Umfangreicher Wortschatz

Warum ist eine Förderung der Hochbegabten wichtig?

Intelligenztests sind derzeit die einzige Möglichkeit, eine Hochbegabung festzustellen. Liegt eine solche vor, sollten die Begabungen des Kindes gefördert werden - die Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind e.V. berät nicht nur Eltern und Kinder, sondern auch Lehrkräfte in regionalen Gruppen. Wird eine Förderung versäumt, sind Probleme nicht ausgeschlossen. So können sich unterforderte Kinder verhaltensauffällig zeigen. Sie zappeln im Unterricht herum oder wirken desinteressiert. Mitunter bekommen sie dann die Diagnose ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom)  anstelle von Hochbegabung.

Wie können Eltern ein hochbegabtes Kind sonst noch fördern?

Fachleute raten Eltern dazu, ihren Kindern je nach Motivation und Interesse weitere Aufgaben und Hobbys zu ermöglichen. Das kann etwa der Besuch einer Musikschule oder das Belegen von naturwissenschaftlichen Kursen sein. Von Vorteil kann es für das Kind auch sein, wenn es einer Gruppe mit anderen hochbegabten Kindern angehört.

Unsere Quellen:

  • Website von begabtenzentrum.de in Grevenbroich (Rhein-Kreis Neuss)
  • Website der Krankenkasse AOK

Hochbegabung: "Vom Umfeld nicht immer wertgeschätzt"

WDR 5 Morgenecho - Interview 03.04.2024 08:15 Min. Verfügbar bis 03.04.2025 WDR 5


Download

Weitere Themen