Saad Thamir – 17.11.2015
Erklärung einiger Dinge
Stand: 28.09.2015, 12:31 Uhr
In Bertolt Brechts Gedicht "Bitten der Kinder" heißt es: "Die Häuser sollen nicht brennen. Bomber sollt man nicht kennen. Die Mütter sollen nicht weinen. Keiner soll müssen töten einen." Saad Thamir, der 43-jährige irakische Komponist, Sänger und Perkussionist, den es vor 15 Jahren aus Bagdad nach Köln verschlug, weiß aus eigener bitterer Erfahrung, warum er solche Texte in Musik verwandelt.
Sein Zyklus "Erklärung einiger Dinge" umfasst Gedichte von Pablo Neruda, Bertolt Brecht, Bertha von Suttner, Agnija Barto, dem Palästinenser Mahmud Darwisch sowie dem Iraker Mohammed Mahdi Al-Djawahiry – aufrüttelnde wie anrührende Gedichte, die Krieg und Frieden, aber auch den "Schlaf hungriger Völker" behandeln ("Schlaft, solange der Kriegsgott über den Frieden singt /Schlaft über dem alten Stolz und einem Knochenhaufen!"). Saad Thamirs Musik ist ein originelles Resultat verschiedener Einflüsse, in dem jedes stilistische Element, ob arabische Maqam-Musik, westliche Klassik oder freie Improvisation, das andere akzeptiert und nicht dominiert.
Sein Projekt wurde als Kompositionsauftrag von der Kunststiftung NRW gefördert und im WDR-Studio aufgezeichnet.
Mit
Saad Thamir - Gesang, Percussion, Komposition
Dietmar Bonnen - Gesang, Klavier
Dietmar Fuhr - Kontrabass
Christoph König - Violine, Viola
Marei Seuthe - Cello, Gesang und Rezitation
Autor: Wolfgang Hamm
Redaktion: Werner Fuhr/ Bernd Hoffmann