Weißstorch (bis 4,5 kg)
19 Storchenarten gibt es insgesamt, der Weißstorch ist die bekannteste davon. Seine Kennzeichen: schwarze Flügelspitzen, langer Schnabel und staksige rote Beine. Ursprünglich kommen die Störche aus den Tropen oder Subtropen. Die europäischen Weißstörche sind, anders als viele ihrer Artgenossen, echte Langstreckenflieger, denn im Winter zieht es sie in südlichere Gefilde, um dort zu überwintern. Bis zu 20.000 km müssen sie dabei zurücklegen.
Jedes Jahr im Frühling kommen sie aber wieder an ihre alte Brutstelle zurück. Hoch oben auf Häuserdächern, Kirchtürmen oder Schornsteinen platzieren sie ihre Nester. Am besten in erreichbarer Nähe von Sümpfen, Auen und Wiesen - denn dort findet der Weißstorch seine Nahrung. Hierbei ist er nicht wählerisch: Frösche, Insekten, Eidechsen, Mäuse und Fische - Hauptsache reichlich, denn der Nachwuchs braucht bis zu ein Kilo Fleisch am Tag um satt zu werden!
Die NRW-Hauptstadt der Weißstörche ist Petershagen im Kreis Minden-Lübbecke. Über 50 Storchenpaare kommen im Sommer aus Afrika, um hier zu brüten. In den 1980ern sah das anders aus: da gab es gerade noch drei Storchenpaare. Diesen Zustand wollte man in der Region nicht hinnehmen. Das “Aktionskomitee Rettet die Weißstörche im Kreis Minden-Lübbecke e.V.” kümmert sich seither um den Schutz der Tiere in der Region.
Klar war auch: Der Weißstorch kommt nur nach Minden-Lübbecke zurück, wenn sein Lebensraum stimmt. Und so wurde mit Hilfe der NRW-Stiftung und der Europäischen Gemeinschaft rund 450 Hektar Land gekauft und im Laufe der Jahrzehnte in feuchtes Grünland umgewandelt, um das Nahrungsangebot für den Weißstorch zu verbessern. Die Mühe hat sich gelohnt. Die Zahl der Weißstörche nimmt langsam wieder zu.
Patin: Biologin Karin Bohrer, Storchenmuseum Petershagen.
Im Westfälischen Storchenmuseum in Petershagen/Windheim gibt es Wissenswertes über Aktionskomitee und alles rund um den Weißstorch zu erfahren.
Weitere Informationen:
www.stoerche-minden-luebbecke.de
www.biostationmindenluebbecke.de