Tafel für Studenten

Einmal warmes Essen, bitte

Stand: 30.11.2013, 13:57 Uhr

Lustig ist das Studentenleben - für den, der reiche Eltern hat. Studenten, die für sich selbst sorgen müssen, haben es immer schwerer, über die Runden zu kommen. Spürbar wird das auch bei der Tafel. Fragen und Antworten zum Angebot.

Woher kommt das Essen?

In Supermärkten, Hotels, Restaurants, auf Wochenmärkten und bei Veranstaltungen fallen große Mengen von Lebensmitteln an, die nicht mehr verkauft werden können. Etwa, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht ist, Ware falsch verpackt ist oder kleine Schönheitsfehler hat. Ehrenamtliche sammeln diese Lebensmittel ein und verteilen sie gratis oder gegen einen symbolischen Betrag an sozial und wirtschaftlich benachteiligte Menschen.

Wie vielen Tafeln gibt es?

Laut des Bundesverbands gibt es in Deutschland mehr als 900 Tafeln mit mehr als 3.000 Läden und Essens-Ausgabestellen. Die Zahl der Tafeln und der versorgten Menschen ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Woche für Woche nutzen etwa 1,5 Millionen Menschen das Angebot, die Hälfte davon sind Erwachsene, ein Drittel Kinder und Jugendliche, der Rest Senioren.

Aktuell steigt besonders die Zahl der Studenten. Viele stecken in einem Teufelskreis fest: Wer nebenher arbeiten muss, schafft seinen Abschluss oft nicht in der Regelzeit. Doch wer länger braucht, bekommt das eh schon knappe BAföG gestrichen, das Sozialamt fühlt sich auch nicht zuständig.

Wer darf die Tafel nutzen?

Das kann von Tafel zu Tafel variieren. Es gelten zum Beispiel folgende Kriterien, die auch auch miteinander verknüpft sind:

  • Der Bezug von öffentlichen Leistungen (Hartz IV, Grundsicherung, Wohngeld, etc.) Dies wird durch die Vorlage eines behördlichen Schreibens nachgewiesen. Der Nachweis erfolgt in der Regel direkt in der Tafel oder bei einem Wohlfahrtsverband.
  • In vielen Städten werden Sozialpässe ausgestellt. Alle Besitzer von Sozialpässen bekommen Lebensmittel. Wer einen Sozialpass bekommt, wird von der Kommune festgelegt.
  • Es wird vor Ort eine Einkommensobergrenze in Euro festgelegt. Das erfordert eine intensive Betrachtung der realen Lebenshaltungskosten.

Wie findet man eine Tafel in meiner Nähe?

Zum Beispiel über die Internetseite des Bundesverbandes. Dort gibt es eine Tafelsuche, die über die Eingabe der Postleitzahl funktioniert. Viele Tafeln haben eigene Internetseiten. Dort steht zum Beispiel auch, wer vor Ort weiterhilft und wann geöffnet ist.

Muss man sich anmelden?

Wer das erste Mal zu einer Tafel kommt und in Not ist, aber keinen schriftlichen Nachweis seiner Bedürftigkeit vorweisen kann bekommt Lebensmittel, schreibt ein Landesverband der Tafeln.